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Fakultät Sozialwissenschaften

Transparenz und Sensibilisierung in ubiquitären Rechnerwelten (UbiTrans)

01.07.2022 - 30.06.2025

Das Projekt UbiTrans verfolgt das Ziel, Bürger:innen beim Umgang mit webbasierten Inhalten zu unterstützen und ihnen selbstbestimmte, effektive und informierte Entscheidungen hinsichtlich Privatsphäre und konsumierter Informationen zu ermöglichen. Das Forschungsgebiet Techniksoziologie bearbeitet das Teilvorhaben „Nutzer:innen-Typen und deren Praktiken des Umgangs mit webbasierten Inhalten“.

Schriftzug Bundesministerium für Bildung und Forschung, Adler und schwarz, rot, goldener Streifen

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Heutzutage benutzen Bürger:innen das Internet, um vielfältige Aufgaben zu erledigen. Zum Beispiel interagieren sie mit ihren Freund:innen, lesen Nachrichten und teilen Ideen mit anderen. Aufgrund dieser weitreichenden Anwendungsmöglichkeiten haben Web-Browser klassische Betriebssysteme beinahe substituiert. Browser verarbeiten immer mehr persönliche und sensible Daten (z. B. Kreditkartennummern oder Gesundheitsdaten). Beim Besuch von Webseiten werden verschiedene Aspekte für Nutzer:innen nicht immer transparent oder verständlich dargestellt. Dies sind einerseits primäre Inhalte der Webseite, z. B. Artikel, die sehr einseitig oder gar falsch berichten („Fake News“) und andererseits sekundäre Inhalte, die z. B. die Aktivitäten der Nutzer:innen aufzeichnen („Tracking“, „Profiling“). Letztgenannte Inhalte haben möglicherweise einen negativen Einfluss auf die Nutzer:innen, sind aber trotzdem essentiell für die Webseiten (z. B. zur Finanzierung der Dienste). Für nachhaltiges Vertrauen in diese Dienste ist es unabdingbar, dass Nutzer:innen transparent und nachvollziehbar gemacht wird, welche Auswirkungen die Nutzung eines Dienstes für sie hat.

An diesem Punkt setzt das Projekt UbiTrans an, um Nutzer:innen für diese aktuellen Herausforderungen zu sensibilisieren und ihnen aufzuzeigen, welche Gefahren aus solchen Intransparenzen im Web resultieren. Schwerpunkte des Projekts liegen dabei auf der Unterstützung von Nutzer:innen bei der Erkennung mutwilliger Falschinformationen sowie beim informierten Umgang mit Web-Diensten zum Schutz ihrer Privatsphäre.

  • Aware7 GmbH, Gelsenkirchen
  • If(is) – Institut für Internet-Sicherheit, Westfälische Hochschule, Gelsenkirchen
  • HCI – Human-Computer Interaction Group, Westfälische Hochschule, Gelsenkirchen
  • CISPA – Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit, Saarbrücken
  • Identifikation von verschiedenartigen Nutzer:innen-Typen und deren Praktiken im Umgang mit IT-Systemen sowie webbasierten Inhalten
  • Entwicklung von Achtsamkeitsmaßnahmen und Schulungsangeboten („Awareness-Schulungen“)
  • Entwicklung von intuitiven digitalen Werkzeugen zur Unterstützung von Internetnutzer:innen (Browser-Erweiterung)

Das Forschungsgebiet Techniksoziologie übernimmt die Identifikation potenzieller Nutzer:innen-Typen bzw. Zielgruppen sowie die nutzer:innenseitige Bedarfsermittlung und Bewertung der zu entwickelnden Maßnahmen (Schulungsangebote und Browser-Erweiterung). Dabei kommen sowohl qualitative (Interviews, teilnehmende Beobachtung, lautes Denken) als auch quantitative Methoden (großzahlige, standardisierte Befragung) der empirischen Sozialforschung zum Einsatz.