Zum Inhalt
Fakultät Sozialwissenschaften

Plattform für Soziale Innovationen und Gemeinwohlorientierte Unternehmen

01.05.2023 - 30.04.2026

Forschungsbereich Innovation und Bildung in der digitalen Gesellschaft | PD Dr. Christoph Kaletka | Dr. Katrin Bauer | Daniel Krüger | Marthe Zirngiebl

Die Plattform wird eine zentrale Anlaufstelle für alle Akteur*innen des Ökosystems sozialer Innovation sein. Es wird über aktuelle Themen aus Forschung und Praxis informiert, Seminare, Workshops und Veranstaltungen werden durchgeführt und Netzwerke werden gebildet.

Bundesministerium für Bildung und Forschung

Die Plattform Soziale Innovationen soll einen wesentlichen Beitrag leisten, um soziale Innovator*innen, öffentliche und private Unterstützer*innen sowie Vertreter*innen aus der Wissenschaft über den jeweils aktuellen Stand im Themenfeld Soziale Innovationen umfassend zu informieren, vernetzen und befähigen. Durch das Zusammenwirken (kuratierter) digitaler Angebote und analoger Begleitung sollen die Rahmenbedingungen für die Entwicklung und Verbreitung von Sozialen Innovationen verbessert werden, um einen Beitrag zu einem umfassenden und gut funktionierenden Ökosystem für Soziale Innovationen in Deutschland zu leisten.

Die Plattform wird sich dabei mit drei Aktivitätsbündeln befassen:

Informieren 

  • Soziale Innovator:innen zu Förder-, Finanzierungs- und Unterstützungsmöglichkeiten sowie zu verschiedenen Instrumenten, z.B. zur Wirkungsmessung, zur Entwicklung und Skalierung
  • Öffentliche und private Unterstützer*innen insbes. in Bezug auf Best Practices im Bereich der Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten von Sozialen Innovationen.
  • Wissenschaftler*innen zu aktuellen Forschungsergebnissen, -projekten und Veranstaltungen sowie Best Practices in den Bereichen Forschung, Lehre, Transfer und Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung
  • Identifikation und Analyse von Hochschulaktivitäten im Feld der Sozialen Innovation, Bereitstellung einer Broschüre für Hochschulen und alle anderen interessierten Akteur*innen des Ökosystems
  • Ansprache und Sensibilisierung von öffentlichen Förderinstitutionen (Ministerien, ESF-Behörden), Stiftungen, Unternehmen, Kommunen und privaten Philantrop*innen für den Themenbereich Soziale Innovationen

Vernetzen  

  • Übersicht über regionale Kompetenz- und Anlaufstellen für soziale Innovator*innen. 
  • Analoge Vernetzungsangebote durch differenzierte – digitale und analoge - Veranstaltungsangebote sowohl für soziale Innovator*innen als auch für Unterstützer*innen
  • Aufbau einer Community von Innovator*innen, öffentlichen und privaten Unterstützer*innen sowie Hochschulen
  • Aufbau eines Hochschulnetzwerkes, ausgehend von bestehenden Netzwerken
  • Durchführung regelmäßiger Beiratstreffen „Finanzierung Sozialer Innovationen“
  • Durchführung regelmäßiger Arbeitsgruppentreffen zwecks Erarbeitung konkreter, Ökosystem-basierte Lösungsansätze
  • Durchführung einer Tagung zu den Rollen von Hochschulen

Befähigen  

  • Durchführung und Vermittlung von Qualifizierungs-, Beratungs- und weiteren Unterstützungsangeboten für soziale Innovator*innen sowie Förderer und Finanzierungsakteure
  • Empfehlungen von digitalen Unterstützungstools und hilfreichen Praxistipps
  • Überblick, Einordnung und Weiterentwicklung von Instrumenten zur Wirkungsmessung sowie Förderung und Finanzierung
  • Kontinuierliche Erstberatung von Unterstützer*innen bei der Entwicklung von Fördermaßnahmen und Finanzierungsinstrumenten.
  • Koordination eines Austauschformates für Mitarbeiter*innen der Landesregierungen zur Mobilisierung von europäischen ESF- und  EFRE-Mitteln
  • Koordination eines regelmäßigen Austauschformates für Mitarbeiter*innen aus Bundes- & Landesregierungen, ESF-Verwaltungsbehörden sowie öffentlicher Förder- und Investitionsbanken zur (Weiter-)Entwicklung von ESF-Programmen zum Auf- und Ausbau Sozialer Innovationen

Wissensaustausch zwischen Vertreter*innen von Hochschulen mit Aktivitäten im Feld Sozialer Innovation. Angebot regelmäßiger Workshops unter Beteiligung internationaler Expert*innen. 

Social Impact gGmbH

Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland e.V.

Zentrales Ziel ist es, in Anschluss an die Arbeiten, die im Projekt „Plattform Soziale Innovation“ mit der Entwicklung und Veröffentlichung einer digitalen Plattform sowie ersten Recherchearbeiten erfolgt sind, eine Plattform für Soziale Innovationen aufzubauen und zu etablieren, die sowohl digitale wie auch analoge Angebote umfassen wird. Unter einer Plattform für Soziale Innovationen versteht das Konsortium damit das Zusammenwirken von (strukturierten und kuratierten) digitalen Informationsangeboten, die Durchführung von online-basierten und analogen Netzwerkveranstaltungen, Workshops und Tagungen sowie die Begleitung und Unterstützung von intermediären Support-Organisationen, öffentlichen und privaten Förderinstitutionen und Hochschulen.

Die Plattform soll:

  • private und öffentliche Förder- und Unterstützungsangebote transparent und strukturiert zugänglich machen,
  • regionale Anlauf- und Informationsstellen bekannt machen und damit den Zugang zu relevanten Förderinstrumenten vereinfachen,
  • intermediäre Support-Organisationen durch Beratung, Bereitstellung von Informations- und Lehrmaterialien und durch Vernetzungsangebote unterstützen,
  • öffentlichen und privaten Förder- und Unterstützungsinstitutionen Informationen zu aktuellen Entwicklungen, Best Practice-Projekten und unterschiedlichen Förderansätzen bereitstellen und die Vernetzung der Strukturen befördern
  • Impulse in das Finanzierungsökosystem geben, indem die im Rahmen des Beirats und der Arbeitsgruppen erarbeiteten Lösungsansätze zugänglich gemacht werden sowie Anlaufstellen für Erstberatungen angeboten werden;
  • den Austausch in der Wissenschaft und Forschung im Themenfeld „Soziale Innovationen“ befördern und die Forschungsergebnisse für die Praxis aufbereiten,
  • Kommunen die Möglichkeiten bieten aktiv an der Entwicklung der Sozialen Innovationsentwicklung zu partizipieren
  • Überblick und Transparenz über bestehende Wirkungsinstrumente geben sowie über deren Einordnung und Passung für verschiedene Akteur*innen und Ziele und die Weiterentwicklung hin zu gemeinsamen Standards vorantreiben.

Zielgruppen: 

  • Sozialinnovator*innen, und andere Akteur*innen, die soziale Unternehmen und soziale Innovationen allgemein entwickeln, skalieren oder replizieren wollen
  • Politik, öffentliche Verwaltungen, Landesbanken, Kommunen und andere Akteur*innen, die Förderprogramme anbieten, Erfahrungen weitergeben möchten oder Interesse an Best Practice Projekten haben  
  • Stiftungen, Unternehmen und Philanthropen, die Sozialinnovator*innen unterstützen wollen Intermediäre und Metaakteure, die Unterstützungsleistungen zur Entwicklung und Verbreitung von sozialen Innovationen anbieten,

Sowohl Hochschuleinrichtungen, die die Relevanz Sozialer Innovation bereits erkennen, Untersuchungen und Analysen im Handlungsfeld Sozialer Innovationen durchführen, zu Sozialer Innovation lehren, innovative Transferformate umsetzen und gesellschaftliche Verantwortung übernehmen als auch solche Einrichtungen, die das Themenfeld erst noch erschließen müssen.

Parallel zur Bereitstellung von Informationen über die digitale Plattform wird das Team der Sozial­forschungs­stelle Hochschuleinrichtungen recherchieren und identifizieren, die in Forschung und Lehre sowie im Transfer und bei der Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung bereits im Feld sozialer Innovation aktiv sind. Diese Recherchen werden im Projektverlauf durch eine Befragung mit dem Ziel ergänzt, die strategische Bedeutung sozialer Innovation in den Missionen von Hochschuleinrichtungen in Deutschland zu verstehen und zu erfassen. Zudem werden aktuelle Entwicklungen aus der internationalen Forschung zu sozialer Innovation beobachtet und zentrale Ergebnisse werden für die Darstellung auf der digitalen Plattform aufbereitet. Darunter vor allem Veröffentlichungen, Forschungsprojekte und Tagungen.

Neuigkeiten zur SIGU-Plattform: Aktuelles und Entwicklungen

SIGU-Zukunftsfabrik

Zukunftsfabrik der SIGU-Plattform: Impulse für das Ökosystem Sozialer Innovationen

-
in
  • News
  • Projekte
  • SIGU
Ein Redner hält steht vor einem Podium und spricht zu einer großen Zuhörerschaft, die in einem Theater sitzt. © © Ulrich Hartmann Photography
Wie können Wissenschaft, Praxis, Politik und Fördergeber gemeinsam das Ökosystem Sozialer Innovationen stärken? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Zukunftsfabrik der SIGU-Plattform am 14. Oktober 2025. Die Sozial­forschungs­stelle der TU Dortmund war dabei mit eigenen Beiträgen und Impulsen aktiv an der Gestaltung beteiligt.

Am 14. Oktober 2025 lud die SIGU-Plattform Akteur:innen aus Wissenschaft, Praxis, Politik und Verwaltung sowie der Zivilgesellschaft zur Zukunftsfabrik ein zu einem zentralen Zusammenkommen voller Möglichkeiten zum Austausch in Workshops und zahlreichen Gelegenheiten zur Vernetzung. Im Mittelpunkt stand das Anliegen, Wege für die Weiterentwicklung des Ökosystems Sozialer Innovationen in Deutschland aufzuzeigen und gemeinsam zu entwickeln. Unter dem Motto „Partnerschaften stärken. Ökosystem gestalten. Wirkung entfalten“ bot die Veranstaltung den aus ganz Deutschland angereisten Unterstützungs-, Verwaltungs- und Wissenschaftsorganisationen für SIGUs (Soziale Innovationen und Gemeinwohlorientierte Unternehmen) Raum für Austausch, gemeinsame Reflexion und die Entwicklung neuer Handlungsoptionen für die finanzielle, strategische und evidenzbasierte Förderung Sozialer Innovationen.

Als wissenschaftlicher Partner der SIGU-Plattform war auch die Sozial­forschungs­stelle an diesem Tag aktiv vertreten. Prof. Dr. Jürgen Howaldt, Dr. Katrin Bauer, Daniel Krüger und Marthe Zirngiebl brachten ihre wissenschaftliche Expertise in die Diskussionen und Workshops ein und gestalteten zentrale Programmpunkte mit.

In seiner Keynote „Das Potenzial sozialer Innovationen entfalten – Allianzen und Ökosysteme ausbauen“ betonte Prof. Dr. Jürgen Howaldt die Bedeutung starker Netzwerke und Kooperationen für den Erfolg Sozialer Innovationen. Um deren Wirkung zu entfalten, brauche es ein gut verknüpftes Unterstützungsökosystem, das Wissenschaft, Praxis, Verwaltung und Zivilgesellschaft zusammenführt. Diesen Zusammenhang machte der Direktor der Sozial­forschungs­stelle mit mehreren internationalen Beispielen deutlich und schlug zugleich die Brücke nach Deutschland, zu den Entwicklungen der letzten Jahre und zur aktuellen Situation, in der es nun wichtig sei, den Blick nach vorn zu richten. Seine Keynote bildete den Auftakt für die vertiefenden Zukunftsschmieden der Zukunftsfabrik. 

Mit der Zukunftsschmiede Wissenschaft lag beispielsweise ein Schwerpunkt der Zukunftsfabrik auf der Frage, wie Forschung, Lehre und Transfer mit der Praxis sozialer Innovationen verzahnt werden können. In der als Workshop aufgebauten Zukunftsschmiede „SIGUs und Wissenschaft - der Beitrag von Forschung, Lehre und Transfer“ diskutierten Teilnehmende gemeinsam mit den Workshopleitenden Dr. Katrin Bauer, Daniel Krüger sowie mit den Impulsgeber:innen Sarah Baumann (und Michael Kriegel (beide TH Rosenheim), wie Hochschulen zur nachhaltigen Entwicklung des SIGU-Ökosystems beitragen können. Praxisbeispiele der TH Rosenheim zeigten, wie soziale Innovationen in Forschung und Lehre integriert werden und welche strukturellen Bedingungen es braucht, um Kooperation, Wissensaustausch und Co-Creation stärker zu verankern. In der Diskussion, in der die Teilnehmenden Stärken, Schwächen, Möglichkeiten und Risiken für die zukünftige Entwicklung des Themenfeldes reflektierten, wurde deutlich: Soziale Innovationen und Social Entrepreneurs profitieren dann besonders, wenn Hochschulen als aktive Partnerinnen agieren und den Austausch mit der Gesellschaft systematisch fördern.

Neben der Vernetzung der zusammengekommenen Schlüsselakteure des Ökosystems standen weitere Zukunftsthemen im Fokus: Welche Potenziale haben digitale Tools und Plattformen wie die bereits bestehenden digitalen Bundes- und Landes-Plattformen für die Unterstützung von SIGUs? Welche Förderstrategien sind geeignet, um nachhaltige Strukturen zu sichern? Welche Governance-Modelle braucht ein wachsendes Ökosystem Sozialer Innovationen? In mehreren weiteren Zukunftsschmieden wurden hierzu Strategien und Lösungsansätze vorgestellt, diskutiert oder erarbeitet - von der digitalen Organisation von Unterstützungsstrukturen über neue Finanzierungsmodelle bis hin zur Gestaltung gemeinsamer Lern- und Kommunikationsräume. Die Ergebnisse fließen nun in die Weiterarbeit der SIGU-Plattform ein und sollen die zukünftige Ausrichtung der Aktivitäten der zentralen Ökosystem-Akteure mitprägen.

Die Beteiligung der sfs an der SIGU-Plattform und auch dieser Zukunftsfabrik unterstreicht ihre Rolle als Impulsgeberin und Schnittstelle zwischen Wissenschaft und gesellschaftlicher Praxis. Durch den Austausch im Rahmen der Zukunftsfabrik konnten die Erfahrungen der sfs-Verterter:innen direkt in den Dialog mit Praktiker:innen, Förderinstitutionen und politischen Entscheidungsträger:innen einfließen. Gleichzeitig bot das Format wertvolle Anregungen für die Weiterentwicklung der eigenen Agenda in Bezug auf die drei Missionen von Hochschulen.

Mit der Zukunftsfabrik hat die SIGU-Plattform einen wichtigen Impuls für die strategische Weiterentwicklung des Ökosystems sozialer Innovationen gesetzt. Die Sozial­forschungs­stelle wird diesen Prozess als wissenschaftlicher Partner im vom BMFTR geförderten Projekt weiterhin aktiv begleiten - sowohl wissenschaftlich als auch durch die Mitgestaltung zukünftiger Veranstaltungen und Forschungsinitiativen. Weitere Einblicke in die Veranstaltung gibt es auch auf der Seite der SIGU-Plattform. Die Ergebnisse der Zukunftsfabrik zeigen: Nur im Zusammenspiel von Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Praxis und Politik lassen sich nachhaltige Strukturen für Soziale Innovationen schaffen - ein Anliegen, das die Sozial­forschungs­stelle auch künftig mitgestalten wird. Dieses stellte Dr. Katrin Bauer stellvertretend für den Projektleiter PD Dr. Christoph Kaletka und das SIGU-Team der sfs auch in der abschließenden kurzen Retrospektive im Rahmen der Zukunftsfabrik, in der die drei Projektpartner:innen Social Impact gGmbH, SEND e.V. und TU Dortmund Resümee zogen, fest.

Wer darüber hinaus mehr zur aktuellen Lage von Sozialen Innovation in der EU lesen möchte: Der Artikel Europe’s Social Innovation Revolution: From Crisis Response To Systemic Transformation von Jürgen Howaldt und Sofia Lai Amândio (University Institute of Lisbon) bietet einen interessanten Einblick.