ARTE – The Art of Employability
Forschungsbereich Arbeitspolitik und Gesundheit | Kerstin Guhlemann | Christine Best | Gudrun Brieden
ARTE verbindet Theaterpädagogik mit sozialer Arbeit und Entrepreneurship-Training und ermöglicht so die Verbesserung der sozialen Situation und der Arbeitsmarktchancen von jungen Erwachsenen im Mittelmeerraum.
European Union - Erasmus+ Strategische Partnerschaften in der Erwachsenenbildung
Auf Ergebnissen des Projektes JobAct Europe beruhend entwickelt ARTE den Ansatz sozialer Kunst als neuer Form der Bildung und sozialen Arbeit weiter. Soziale Kunst verbindet klassische Bereiche der sozialen Arbeit mit kreativen Techniken, die im Theater und Schauspiel entwickelt wurden. In sozialen Künsten sind die Materialien der Künstler nicht Leinwände, Marmor oder Bühnen, sondern soziale Fragen. Die zugrundeliegende Überzeugung ist, dass die Kunst der Zukunft sozial sein wird und dass wir einen künstlerischen Ansatz entwickeln müssen, um den gegenwärtigen gesellschaftlichen Fragen gerecht zu werden. Der soziale Künstler wird einen künstlerischen Ansatz und Methodik anwenden, um diese Probleme zu lösen. Kreativität, Phantasie und Inspiration sind die wichtigsten Fähigkeiten des gesellschaftlichen Künstlers, um Hindernisse zu überwinden.
In ARTE wird der Ansatz auf die Zielgruppe junger Arbeitsloser im Mittelmeerraum spezifiziert, verbessert, kontinuierlich evaluiert, weiterentwickelt und mithilfe im Projekt erstellter Materialien und einer stakeholderbasierten Analyse weiter verbreitet. Durch den Aufbau eines „Entrepreneurial Mindsets“ soll Teilnehmenden nicht nur der Zugang zu regulären Arbeitsstellen, sondern auch zur Selbstständigkeit ermöglicht werden. In unserem Verständnis fördert das „Entrepreneurial Mindset“ die Fähigkeit, Ideen in die Tat umzusetzen, Probleme kreativ zu lösen, innovativ zu denken, Risiken einzugehen sowie die Fähigkeit strukturierten Planens und Handelns.
Herzstück des Projektes sind die Pilotprojekte mit den jungen Erwachsenen, in denen mithilfe von Schauspieltraining und einem Entrepreneurship-orientierten Jobcoaching Schlüsselkompetenzen der Teilnehmenden ausgebaut werden und ihr Selbstwert gestärkt wird. Nachdem das im Rahmen des Schauspieltrainings eingeübte Theaterstück einer breiten Öffentlichkeit präsentiert wurde, starten die Teilnehmenden mit dem aus der Premiere resultierenden gestärkten Selbstwertgefühl in die zweite Phase des Projektes. In dieser sammeln die Teilnehmenden praktische Berufserfahrung in einem Praktikum.
Die Verbreitung der Erfahrungen und Erkenntnisse im Projekt erfolgt zum Einen über das Konzept des Entrepreneurial Mindsets, zum Anderen über die Teilnehmer*innen der Pilotprojekte selbst. Dies folgt der Überzeugung, dass die Wirkung des Bildungsansatzes am besten über die Teilnehmer*innen selbst erschlossen werden kann. In einem projektbegleitenden Blog und Vlog können die Teilnehmenden ihre Erfahrungen und Erlebnisse festhalten, anderen zugänglich machen und auf Ihrem Weg der Persönlichkeitsentwicklung begleitet werden.
- Projektfabrik gGmbH Germany
- Technische Universität Dortmund Germany
- Vivaio per l´Intraprendenza Associazione Promozione Sociale Italy
- Patchanka Società Cooperativa Sociale Italy
- Social Innovation for Communities, UpSocial SL Spain
- Stone Soup Consulting Lda. Portugal
Ziel des Projektes ist es, die Jugendarbeitslosigkeit im südeuropäischen Raum mithilfe des sozial innovativen Ansatzes der sozialen Kunst zu bekämpfen. Dabei werden klassische Felder der Sozialarbeit und des Entrepreneurship Trainings mit künstlerischen Methoden des Schauspiels und des Theaters verknüpft. ARTE basiert dabei auf dem JobAct-Ansatz, welcher durch die Partnerorganisation Projektfabrik Witten vor rund 13 Jahren entwickelt und seitdem deutschlandweit erfolgreich etabliert wurde. Der Ansatz kombiniert Theaterpädagogik mit Bewerbungscoaching und einem zielgruppenspezifischen Ansatz. Im Projekt JobAct Europe in den letzten drei Jahren europaweit verbreitet, soll die Methode nun für den Mittelmeerraum adaptiert und hinsichtlich eines Entrepreneurship-Ansatzes weiterentwickelt werden. Dadurch sollen über die Stärkung der Beschäftigungsfähigkeit die Arbeitschancen für erwerbslose junge Erwachsene verbessert werden.
Die Beschäftigungsfähigkeit ist eines der fünf Kernziele, das in die Strategie Europa 2020 integriert ist. Das Projekt fördert die soziale Eingliederung und die Beschäftigungsfähigkeit der einzelnen Teilnehmer*innen mit einem ganzheitlichen Ansatz: Die Theatermethode verbessert die Lissabon-Schlüsselkompetenzen der Teilnehmer*innen erheblich, nämlich die Kommunikation in der Landessprache, Lernen lernen, zwischenmenschliche, interkulturelle und soziale Kompetenzen, Eigeninitiative und Unternehmertum sowie kulturelles Bewusstsein und Ausdruck. Das Selbstwertgefühl wird erheblich gefördert durch die erfolgreiche öffentliche Premiere des gemeinsam erarbeiteten Theaterstücks. Die Schlüsselkompetenzen werden durch eine Kombination aus persönlicher Entwicklung und sozialer Interaktion weiterentwickelt. Insbesondere im Mittelmeerraum, in dem wirtschaftliche Probleme zu hoher Jugendarbeitslosigkeit geführt haben, besteht eine wachsende Kluft zwischen privilegierten und benachteiligten Gruppen, die oft zurückgelassen werden. Mit dem Schwerpunkt auf benachteiligte Menschen trägt ARTE zur Verringerung der Ungleichheit und der sozialen Ausgrenzung bei. Ziel ist es, soziale Kunst als ein Grundprinzip der Bildung in Europa zu verbreiten und weiterzuentwickeln, wodurch ein innovativer Weg des Wissenstransfers und des Empowerments geschaffen wird.
Die Grundidee des Projekts ist es, die Erfahrungen aller Partner zu kombinieren, um Jugendarbeitslosigkeit im Mittelmeerraum mit dem innovativen Ansatz der Sozialen Kunst zu bekämpfen. Kunst und Kultur als Vehikel für Bildung und soziale Integration sind ein bekannter und sogar jahrhundertealter Ansatz. ARTE entfaltet auf innovative Weise die Kraft der Kunst in Vermittlungsprogrammen für arbeitslose Jugendliche in der Mittelmeerregion. Der Ansatz basiert auf der Erfahrung, dass Jugendarbeitslosigkeit zu dauerhaften Benachteiligungen und sozialer Ausgrenzung führen kann. Menschen, denen es an Chancen mangelt oder die mit wirtschaftlichen Hindernissen konfrontiert sind, haben weniger Chancen, ihre Persönlichkeit zu entwickeln und ihr volles Potenzial zu entfalten. Die Lösung besteht darin, klassische Wege der Sozialarbeit mit der Theaterpädagogik zu verbinden, ergänzt durch ein Praktikums- oder Entrepreneurship-Programm. Wir wollen die bestehenden Ausbildungsformate für diese Menschen mit dem Konzept "Die Kunst der Bildung" bereichern. Theaterspielen und die Entwicklung von Schlüsselkompetenzen bietet eine Chance, in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld die Kreise der Abhängigkeit und Frustration zu verlassen und individuelle Wege in den Beruf zu entwickeln.
Der künstlerische Prozess in den Theaterprojekten beruht auf einem 2-stufigen Transformationsmodell: von der Problemorientierung zur Selbsterfahrung, von der Selbsterfahrung zur Orientierung in Beruf und Leben. Theater aktiviert die kreativen Fähigkeiten Inspiration, Phantasie und Intuition; Fähigkeiten, die sich bei jedem Menschen entfalten können und die notwendig sind, um aus den Kreisen der Abhängigkeit und Frustration herauszukommen und sich aus der sozialen Ausgrenzung herauszulösen. Die Entwicklung des Entrepreneurial Mindsets basiert auf einem Prozess des Empowerments, bei dem alle Teilnehmer in einem intensiven Training ähnlich einem körperlichen Work Out begleitet werden. Der Ansatz verbindet das spezifische Wissen über den Ablauf einer Geschäftsentwicklung mit einem starken Motivationsaufbau.
Deutsch
- Tool Set – TEIL I: Das Bildungsprinzip „Soziale Kunst”
- Tool Set – TEIL II: Modul Sozialkünstler*in
- Tool Set – TEIL III: Bühnenreif
English
- Tool Set – PART I: The education principle “Social Art"
- Tool Set – PART II: Module Social Artist
- Tool Set – PART III: Getting on stage
Francais
- Tool Set – PARTIE I: Le principe éducatif “Art social”
- Tool Set – PARTIE II: Module Artistes sociaux
- Tool Set – PARTIE III: Prêt pour la scène
Italiano
- Tool Set – PARTE I: Il principio educativo “Arte sociale”
- Tool Set – PARTE II: Modulo Artisti Sociali
- Tool Set – PARTE III: Salite sul palco