Hochschulkonferenz der SIGU-Plattform: Soziale Innovationen gewinnen in der Hochschullandschaft zunehmend an Aufmerksamkeit
Am 17. September sind über 70 Wissenschaftler*innen aus ganz Deutschland einer Einladung der Sozial­forschungs­stelle an der Technischen Universität Dortmund im Rahmen der Plattform für Soziale Innovationen und Gemeinwohlorientierte Unternehmen (SIGU-Plattform) zur Konferenz nach Dortmund gefolgt und haben sich mit der Rolle von Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen im Ökosystem Sozialer Innovationen auseinandergesetzt. Das Ziel, sozialen und technologischen Innovationen im Wissenschaftssystem gleichwertige Beachtung zu schenken und eine äquivalente Förderung zukommen zu lassen, wird von immer mehr Akteur*innen aus Wissenschaft, Praxis und Politik geteilt. Gleichwohl wird die Verankerung von Sozialen Innovationen auf allen Ebenen, in allen drei Missionen und über verschiedene Disziplinen hinweg noch viel Arbeit und Ressourcen erfordern.
Eine Hochschulkonferenz zum Thema „Die Rolle von Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen im Ökosystem Sozialer Innovationen“ im Internationalen Begegnungszentrum (IBZ) der Technischen Universität Dortmund griff diese Problematik auf.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert aktuell in Kooperation mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) den Aufbau einer großen Informations- und Vernetzungsplattform als eine zentrale Maßnahme der Nationalen Strategie für Soziale Innovationen und Gemeinwohlorientierte Unternehmen. Die Umsetzung erfolgt durch die Social Impact gGmbH, das Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland e.V. sowie die Technische Universität Dortmund (Sozialforschungsstelle), die die Mobilisierung und Vernetzung des wissenschaftlichen Ökosystems Sozialer Innovationen voran bringen soll. In der bislang knapp einjährigen Projektlaufzeit ist die Konstituierung eines Netzwerks Wissenschaft durch eine Reihe von Aktivitäten in allen drei Missionen, in Lehre, Forschung und Transferarbeit, erfolgt. Mit der Konferenz hat diese Entwicklung einen ersten Höhepunkt erreicht. Interessierte Forschende, Lehrende und Mitglieder von Transferzentren sowie weitere Angehörige wissenschaftlicher Einrichtungen und Praktiker*innen kamen zusammen und haben die Gelegenheit zur wechselseitigen Inspiration, zum Kennenlernen und zur Erörterung strategisch wichtiger Handlungsfelder gut genutzt.
Zunächst führte Herr PD Dr. Christoph Kaletka (Stellvetretender Direktor der Sozial­forschungs­stelle) als Projektleiter in die Konferenz ein. (Praesentation_Kaletka). Es folgten zwei Keynotes von Prof. Simon Teasdale (Queen’s University Belfast / Queen’s Business School) und von Prof. Julia Wittmayer (Erasmus University Rotterdam / Dutch Research Institute for Transitions) mit spannenden Impulsen, die beispielhaft erfolgreiche Modelle und zentrale Herausforderungen der Etablierung des Themenfeldes Soziale Innovationen anderer Hochschulen aus dem internationalen Kontext darstellten.
(Keynote Prof. Simon Teasdale; Keynote Prof. Julia Wittmayer)
Neben zahlreichen informellen Gesprächen nutzten die Teilnehmenden die anschließende Dialogsession, drei Aspekte vertiefend zu diskutieren:
- Hochschule verändern, Soziale Innovation verankern (Moderation: Prof. Gerald Beck, Hochschule München, und Marthe Zirngiebl, Sozial­forschungs­stelle der TU Dortmund)
- Neue Innovationspolitik: Implikationen für Forschung, Lehre und Transfer (Moderation: Michael Kriegel, TH Rosenheim, und Daniel Krüger, Sozial­forschungs­stelle der TU Dortmund)
- Positionierung im internationalen Diskurs (Moderation: Dr. Anna Butzin, Institut Arbeit und Technik Gelsenkirchen, und Katrin Bauer, Sozial­forschungs­stelle der TU Dortmund)
Die Sessions waren von einer regen Beteiligung aller Anwesenden und zahlreichen Anregungen für die weitere Entwicklung des Themas an Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen und der Gestaltung adäquater Rahmenbedingungen geprägt. Im Ergebnis wurde die Entwicklung eines strategisch orientierten Thesenpapiers angestoßen. Dieser Impuls stellt den Ausgangspunkt eines kollaborativen Konsolidierungsprozesses im Netzwerk dar. Das Ergebnis soll im Rahmen des für den 8. April 2025 geplanten Impact Summit der SIGU-Plattform in Berlin in geeigneter Form noch einmal breit diskutiert und dann finalisiert werden. Auf Einladung der Bundesregierung werden hier mehrere hundert Vertreter*innen des Ökosystems Sozialer Innovation und Gemeinwohlorientierter Unternehmen erwartet.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete die von Prof. Jürgen Howaldt (Direktor der Sozial­forschungs­stelle der TU Dortmund) moderierte Podiumsdiskussion mit Prof. Klaus Becker (Vizepräsident für Forschung und Wissenstransfer der TH Köln), Prof. Britta Gossel ( Professorin an der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde), Dr. Ronald Kriedel (Geschäftsführung Centrum für Entrepreneurship und Transfer der Technischen Universität Dortmund), Prof. Julia Wittmayer (Erasmus University Rotterdam / Dutch Research Institute for Transitions).
Die Konferenz markiert keinen Schlusspunkt, sondern den Auftakt zu einer Vielzahl weiterer Aktivitäten des Netzwerks Wissenschaft im Rahmen der Plattform für Soziale Innovationen & Gemeinwohlorientierte Unternehmen. Ein Highlight wird der bereits erwähnte Impact Summit in Berlin.
Weitere Informationen:
https://sigu-plattform.de/wissenschaft/
https://sigu-plattform.de/wissenschaft/netzwerk-wissenschaft/
https://sigu-plattform.de/wissenschaft/hochschulkonferenz/#programm
https://sfs.sowi.tu-dortmund.de/forschung/projekte/plattform-fuer-soziale-innovationen/