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Fakultät Sozialwissenschaften
Das Thema Soziale Innovation wird auf der Eu-SPRI Konferenz in vielen Vorträgen aus diversen internationalen Perspektiven beleuchtet

Eu-SPRI Konferenz beleuchtet Innovationen und Forschung für bessere Welten

Networking während der Pause © Paula Angelica da Silva Pel​/​https:​/​​/​www.paula-angelica-photography.com

Vom 5.-7. Juni 2024 kamen im Rahmen der Jahrestagung des Eu-SPRI Forums etwa 400 Wissenschaftler*innen an der Universität Twente (NL) zusammen, um sich in 38 verschiedenen Tracks mit dem diesjährigen Leitthema „Governing Technology, Research, and Innovation for Better Worlds“ zu beschäftigen. Der u.a. von Prof. Jürgen Howaldt, Dr. Rick Hölsgens und Dr. Karina Maldonado-Mariscal organisierte Track beschäftigte sich insbesondere mit der Rolle von Sozialen Innovationen und bot Gelegenheit sich schon mal auf die Eu-SPRI 2025, die von der Sozial­forschungs­stelle organisiert in Dortmund stattfinden wird, einzustimmen.

Das European Forum for Studies of Policies for Research and Innovation (kurz: Eu-SPRI) bringt seit 2010 die interdisziplinäre Innovationsforschung zusammen, um Fragen der Gestaltung und Implementierung von Innovationspolitik in verschiedenen Sektoren, politischen Ebenen und Ländern auf den Grund zu gehen.

Neben den einzelnen Tracks beleuchteten zwei Keynotes und mehrere Paneldiskussionen die Fragen der Direktionalität von Forschung, Technologie und Innovation. Den Auftakt machte Eefje Cuppen (Rathenau Instituut/ Universität Leiden, NL), die in ihrem Vortrag die Pluralisierung von Werten in der Gesellschaft einerseits und den Wandel von Universitäten selbst als gestaltenden, aushandelnden, gesellschaftliche Akteure betonten. Douglas K.R. Robinson (OECD) berichtete in seiner Keynote von zentralen OECD Publikationen, die sich mit Innovation, Wissenschaft und Technologie für gesellschaftliche Herausforderungen widmen, und den dahinterstehenden Politikberatungen und –diskussionen. 

Seit 2018 ist die Sozial­forschungs­stelle Teil dieses europäischen Forschungsnetzwerks und platziert das Thema der Sozialen Innovation in dem häufig technologischen orientierten Forschungsdiskurs. Die zunehmende Fokussierung von Forschungs- und Innovationspolitik auf die Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen und damit einhergehende Missionsorientierung dieser trugen nicht zuletzt dazu bei, dass das Thema der Sozialen Innovation auch in diesem Forschungsforum an Relevanz gewinnt. Der von den sfs-Wissenschaftler*innen Prof. Jürgen Howaldt, Dr. Rick Hölsgens und Dr. Karina Maldonado-Mariscal gemeinsam mit Kolleg*innen sechs weiterer Forschungseinrichtungen organisierte Track „Social innovations for a better world? A critical look at their ambivalences and side effects“ stellte die Frage inwieweit Soziale Innovationen und sie fördernde Innovationspolitik gesellschaftliche Herausforderungen adäquat lösen kann, welcher Diffusionslogik diese folgen und ob in diesen Prozessen unerwünschte Nebenwirkungen auftreten. Die 13 Beiträge des Tracks stellten sowohl empirische Fallstudien als auch konzeptionelle Überlegungen vor. Dr. Douglas Wegner und Prof. Jürgen Howaldt eröffneten den Track und stellten digitale Ökosysteme Sozialer Innovation in den Fokus. Dr. Rick Hölsgens und Dr. Karina Maldonado-Mariscal thematisierten in ihrer Präsentation Bestandteile sozialer Exnovation, die die intendierte Beendigung von Praktiken beschreibt. Marthe Zirngiebl stellte in ihrem Vortrag, aufbauend auf gemeinsamen Überlegungen mit Dr. Jennifer Eckhardt, erste Ideen zur Problemkonstitution die Sozialen Innovationen zugrunde liegt vor. Dr. Rick Hölsgens verwies in einem weiteren Beitrag darauf, wie unterschiedliche Verständnisse Sozialer Innovation Zusammenarbeit beeinflussen und behindern können.

Den Abschluss der Konferenz gestaltete Prof. Jürgen Howaldt, indem er nach Dortmund einlud, wo vom 11.-13. Juni 2025 die Eu-SPRI Konferenz unter dem Leitthema „Shaping Societal Futures with STI Policies“ stattfinden wird.

Weitere Informationen: https://www.utwente.nl/en/euspri2024/