Zum Inhalt
Fakultät Sozialwissenschaften
SIGU-Zukunftsfabrik

Zukunftsfabrik der SIGU-Plattform: Impulse für das Ökosystem Sozialer Innovationen

-
in
  • News
  • Projekte
  • SIGU
Ein Redner hält steht vor einem Podium und spricht zu einer großen Zuhörerschaft, die in einem Theater sitzt. © © Ulrich Hartmann Photography
Wie können Wissenschaft, Praxis, Politik und Fördergeber gemeinsam das Ökosystem Sozialer Innovationen stärken? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Zukunftsfabrik der SIGU-Plattform am 14. Oktober 2025. Die Sozial­forschungs­stelle der TU Dortmund war dabei mit eigenen Beiträgen und Impulsen aktiv an der Gestaltung beteiligt.

Am 14. Oktober 2025 lud die SIGU-Plattform Akteur:innen aus Wissenschaft, Praxis, Politik und Verwaltung sowie der Zivilgesellschaft zur Zukunftsfabrik ein zu einem zentralen Zusammenkommen voller Möglichkeiten zum Austausch in Workshops und zahlreichen Gelegenheiten zur Vernetzung. Im Mittelpunkt stand das Anliegen, Wege für die Weiterentwicklung des Ökosystems Sozialer Innovationen in Deutschland aufzuzeigen und gemeinsam zu entwickeln. Unter dem Motto „Partnerschaften stärken. Ökosystem gestalten. Wirkung entfalten“ bot die Veranstaltung den aus ganz Deutschland angereisten Unterstützungs-, Verwaltungs- und Wissenschaftsorganisationen für SIGUs (Soziale Innovationen und Gemeinwohlorientierte Unternehmen) Raum für Austausch, gemeinsame Reflexion und die Entwicklung neuer Handlungsoptionen für die finanzielle, strategische und evidenzbasierte Förderung Sozialer Innovationen.

Als wissenschaftlicher Partner der SIGU-Plattform war auch die Sozial­forschungs­stelle an diesem Tag aktiv vertreten. Prof. Dr. Jürgen Howaldt, Dr. Katrin Bauer, Daniel Krüger und Marthe Zirngiebl brachten ihre wissenschaftliche Expertise in die Diskussionen und Workshops ein und gestalteten zentrale Programmpunkte mit.

In seiner Keynote „Das Potenzial sozialer Innovationen entfalten – Allianzen und Ökosysteme ausbauen“ betonte Prof. Dr. Jürgen Howaldt die Bedeutung starker Netzwerke und Kooperationen für den Erfolg Sozialer Innovationen. Um deren Wirkung zu entfalten, brauche es ein gut verknüpftes Unterstützungsökosystem, das Wissenschaft, Praxis, Verwaltung und Zivilgesellschaft zusammenführt. Diesen Zusammenhang machte der Direktor der Sozial­forschungs­stelle mit mehreren internationalen Beispielen deutlich und schlug zugleich die Brücke nach Deutschland, zu den Entwicklungen der letzten Jahre und zur aktuellen Situation, in der es nun wichtig sei, den Blick nach vorn zu richten. Seine Keynote bildete den Auftakt für die vertiefenden Zukunftsschmieden der Zukunftsfabrik. 

Mit der Zukunftsschmiede Wissenschaft lag beispielsweise ein Schwerpunkt der Zukunftsfabrik auf der Frage, wie Forschung, Lehre und Transfer mit der Praxis sozialer Innovationen verzahnt werden können. In der als Workshop aufgebauten Zukunftsschmiede „SIGUs und Wissenschaft - der Beitrag von Forschung, Lehre und Transfer“ diskutierten Teilnehmende gemeinsam mit den Workshopleitenden Dr. Katrin Bauer, Daniel Krüger sowie mit den Impulsgeber:innen Sarah Baumann (und Michael Kriegel (beide TH Rosenheim), wie Hochschulen zur nachhaltigen Entwicklung des SIGU-Ökosystems beitragen können. Praxisbeispiele der TH Rosenheim zeigten, wie soziale Innovationen in Forschung und Lehre integriert werden und welche strukturellen Bedingungen es braucht, um Kooperation, Wissensaustausch und Co-Creation stärker zu verankern. In der Diskussion, in der die Teilnehmenden Stärken, Schwächen, Möglichkeiten und Risiken für die zukünftige Entwicklung des Themenfeldes reflektierten, wurde deutlich: Soziale Innovationen und Social Entrepreneurs profitieren dann besonders, wenn Hochschulen als aktive Partnerinnen agieren und den Austausch mit der Gesellschaft systematisch fördern.

Neben der Vernetzung der zusammengekommenen Schlüsselakteure des Ökosystems standen weitere Zukunftsthemen im Fokus: Welche Potenziale haben digitale Tools und Plattformen wie die bereits bestehenden digitalen Bundes- und Landes-Plattformen für die Unterstützung von SIGUs? Welche Förderstrategien sind geeignet, um nachhaltige Strukturen zu sichern? Welche Governance-Modelle braucht ein wachsendes Ökosystem Sozialer Innovationen? In mehreren weiteren Zukunftsschmieden wurden hierzu Strategien und Lösungsansätze vorgestellt, diskutiert oder erarbeitet - von der digitalen Organisation von Unterstützungsstrukturen über neue Finanzierungsmodelle bis hin zur Gestaltung gemeinsamer Lern- und Kommunikationsräume. Die Ergebnisse fließen nun in die Weiterarbeit der SIGU-Plattform ein und sollen die zukünftige Ausrichtung der Aktivitäten der zentralen Ökosystem-Akteure mitprägen.

Die Beteiligung der sfs an der SIGU-Plattform und auch dieser Zukunftsfabrik unterstreicht ihre Rolle als Impulsgeberin und Schnittstelle zwischen Wissenschaft und gesellschaftlicher Praxis. Durch den Austausch im Rahmen der Zukunftsfabrik konnten die Erfahrungen der sfs-Verterter:innen direkt in den Dialog mit Praktiker:innen, Förderinstitutionen und politischen Entscheidungsträger:innen einfließen. Gleichzeitig bot das Format wertvolle Anregungen für die Weiterentwicklung der eigenen Agenda in Bezug auf die drei Missionen von Hochschulen.

Mit der Zukunftsfabrik hat die SIGU-Plattform einen wichtigen Impuls für die strategische Weiterentwicklung des Ökosystems sozialer Innovationen gesetzt. Die Sozial­forschungs­stelle wird diesen Prozess als wissenschaftlicher Partner im vom BMFTR geförderten Projekt weiterhin aktiv begleiten - sowohl wissenschaftlich als auch durch die Mitgestaltung zukünftiger Veranstaltungen und Forschungsinitiativen. Weitere Einblicke in die Veranstaltung gibt es auch auf der Seite der SIGU-Plattform. Die Ergebnisse der Zukunftsfabrik zeigen: Nur im Zusammenspiel von Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Praxis und Politik lassen sich nachhaltige Strukturen für Soziale Innovationen schaffen - ein Anliegen, das die Sozial­forschungs­stelle auch künftig mitgestalten wird. Dieses stellte Dr. Katrin Bauer stellvertretend für den Projektleiter PD Dr. Christoph Kaletka und das SIGU-Team der sfs auch in der abschließenden kurzen Retrospektive im Rahmen der Zukunftsfabrik, in der die drei Projektpartner:innen Social Impact gGmbH, SEND e.V. und TU Dortmund Resümee zogen, fest.

Wer darüber hinaus mehr zur aktuellen Lage von Sozialen Innovation in der EU lesen möchte: Der Artikel Europe’s Social Innovation Revolution: From Crisis Response To Systemic Transformation von Jürgen Howaldt und Sofia Lai Amândio (University Institute of Lisbon) bietet einen interessanten Einblick.