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Fakultät Sozialwissenschaften

Community Health Konferenz: Große Beteiligung der Forschungsgruppe Innovation der Inklusion

Gruppenbild bei der Community Health Konferenz © Mara Vöcking
V.l.n.r.: Leonie Truß, Mara Vöcking, Felix Fankhänel, Adiaha Ita, Ann Christin Schulz, Carina Goretzki, Lisa Preissner, Diana Cürlis, Lawrence Willschrei, Jill Backs, Joline Düring, Bastian Pelka, Daniel Krüger, Markus Ihsecke-van Ackern, Harald Mathis
Im Rahmen der 7. Community Health Konferenz an der Hochschule für Gesundheit in Bochum fanden sich am 22. November 2024 19 Forschende rund um die Forschungsgruppe „Innovation der Inklusion“ aus der Sozial­forschungs­stelle, der Fakultät Rehabilitationswissenschaften sowie von anderen Hochschulen und Forschungseinrichtungen zusammen. Sie berichteten in drei Sessions aus ihrer Arbeit in drei Projekten.

Vom 22. November bis zum 23. November veranstaltete die Hochschule für Gesundheit die 7. Community Health Konferenz in Bochum. In diesem Rahmen präsentierten 8 Wissenschaftler*innen der TU Dortmund aus der Sozial­forschungs­stelle und der Fakultät Rehabilitationswissenschaften aus ihrer Arbeit.

In der, von Vertr.-Prof. PD Dr. Bastian Pelka (Fakultät Rehabilitationswissenschaften) und Daniel Krüger (Sozial­forschungs­stelle) als Mitgliedern der Forschungsgruppe organisierten Schwerpunktsession mit dem Titel „Für mehr selbstbestimmte Teilhabe am Arbeitsleben: Das Projekt Arbeiten, wie ich es will! (AWIEW), präsentierte Vertr.-Prof. PD Dr. Pelka zunächst den Ansatz des Projekts. Er skizzierte die Hintergründe in Hinblick auf die Arbeitsmarktsituation von Menschen mit Behinderungen und nach wie vor geringen Übergangsquoten von Beschäftigten aus Werkstätten für Menschen mit Behinderungen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt. In dem transdisziplinären Ansatz von AWIEW stehen die partizipative Gestaltung und Erprobung neuer Ansätze für Wege auf den ersten Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderungen unter Zuhilfenahme eines KI-basierten Bedarfsermittlungsinstruments im Vordergrund, das durch neue Praktiken der Eingliederungshilfe flankiert wird.

Nach Bastian Pelkas Einführung schlossen Adiaha Ita und Lawrence Willschrei mit Unterstützung von Jill Backs, Joline Düring und Markus Ihsecke-van Ackern (Franz-Sales Haus) mit Perspektiven von Fachkräften und Beschäftigten auf die Praxis der Eingliederungshilfe an. Während Adiaha Ita die Perspektive der Einrichtungen und Fachkräfte des Franz Sales Haus als Träger der Freien Wohlfahrtspflege einnahm, gewährte Lawrence Willschrei Einblicke in seine Erfahrungen als Beschäftigter der Franz Sales Werkstätten. Beide zeigten, welche Herausforderungen Menschen mit Behinderungen bei ihrer beruflichen Orientierung begegnen, die in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen beschäftigt sind und betonten so den Bedarf an neuen Ansätzen. 

Es folgte ein Beitrag von Diana Cürlis (FH Münster) zur Transformation von Erkenntnissen aus einer Co-Design-Phase in Anforderungen für das Bedarfsermittlungsinstrument. Im Rahmen von Workshopreihen hat das Team der FH Münster einen partizipativen Designprozess mit Menschen mit Behinderungen realisiert und wurde dabei von Teams der Projektpartner unterstützt. Diana Cürlis zeigte mit ihrem Beitrag, wie die Ergebnisse der Workshops im Rahmen von Inhaltsanalysen für die Entwicklung des Bedarfsermittlungsinstruments aufbereitet wurden und präsentierte zudem den dahinterliegenden Prozess, über den alle Ergebnisse der partizipativen Phasen und Forschungsaktivitäten in die Entwicklung des Instruments einfließen sollen.

Mit Unterstützung von Vertr.-Prof. PD Dr. Bastian Pelka, Dr.in Ann Christin Schulz und Felix Fankhänel schlossen Lisa Preissner und Daniel Krüger als Mitglieder der Forschungsgruppe mit einer Präsentation zu Ergebnissen aus der Forschung in Einrichtungen der Freien Wohlfahrtspflege an. Im Rahmen einer Embedded Research hatten sie Rahmen des AWIEW-Projekts die Möglichkeit, tiefe Einblicke in die Praxis von Werkstätten für Menschen mit Behinderungen, Förderschulen sowie Verwaltungseinheiten und den Bereich der Arbeitsmarktintegration zu erhalten. Auf dieser Basis konnten sie Anforderungen an das Bedarfsermittlungsinstrument und seine Anschlussfähigkeit für die Praxis in den Einrichtungen herausarbeiten.  

Den Abschluss machte Prof. Dr. Harald Mathis mit Unterstützung von Carina Goretzky (Fraunhofer FIT Anwendungszentrum SYMILA), der Einblicke in die technischen Potenziale und Herausforderungen bei der Entwicklung eines KI-basierten Tools gab und die Frage beantwortete, wie und wo KI dem Projekt AWIEW helfen könne. Er ergänzte auch die Perspektive von Arbeitgebenden und hob hervor, dass auch diese Bedarfe an einem Tool hätten, um geeignete Beschäftigte zu gewinnen.

In der Schwerpunktsession folgte eine angeregte Diskussion mit den rund 50 Anwesenden aus Forschung und Praxis, in der die Ziele und der Ansatz von AWIEW ausdrücklich gelobt und zahlreiche Perspektiven für Entwicklungsstränge benannt wurden.

Im Rahmen einer Session zu Inklusion und Arbeit präsentierten Mitglieder der Forschungsgruppe Ergebnisse aus dem Projekt „Evaluation der ‚Einheitlichen Ansprechstellen für Arbeitgeber‘, betrachtet als Soziale Innovation im Eco-System von Rehabilitationssystem und Arbeitsmarkt“ (EvaEfA). Sarah Lamb, Vertr.-Prof. PD Dr. Bastian Pelka, Dr. Sarah Schulze und Dr. Jana York (Fakultät Rehabilitationswissenschaften) skizzierten ihre dialogisch-partizipative Forschungsstrategie im Mixed-Methods-Design. Fokussiert wurde weiter die Ein- und Anbindung der Einheitlichen Ansprechstellen für Arbeitgeber im Ökosystem der beruflichen Rehabilitation und Teilhabe, welche mittels qualitativer Experteninterviews und -workshops  sowie qualitativer und quantitativer sozialer Netzwerkanalyse erschlossen wurde.

V.l.n.r.: Bastian Pelka, Sarah Schulze, Jana York, Sarah Lamb

Gemeinsam mit Christine Best (Sozial­forschungs­stelle) präsentierte Dr.in Ann Christin Schulz als Mitglied der Forschungsgruppe in einer Session zur Gesundheitsversorgung vulnerabler Gruppen. Sie stellten Ergebnisse aus dem Projekt SmartVille zu innovativen Ansätzen zum Abbau von gesundheitsrelevanten Bildungsungleichheiten in ländlichen Communities in Namibia und Sambia vor. Dabei standen empirisch erhobene Befunde zum Ausbau formeller und informeller Bildungsmöglichkeiten sowie zur Stärkung der Beschäftigungsfähigkeit benachteiligter Gruppen im Fokus. Zudem wurde auf das Konzept von „Living Labs“ als innovative Lernumgebung für vulnerable Zielgruppen eingegangen, da im Rahmen des Projekts an jeweils zwei Standorten in Namibia und Sambia welche installiert werden sollen. Durch Workshops, Fokusgruppendiskussionen und Experteninterviews konnten sowohl förderliche als auch hinderliche Faktoren sowie konkrete Empfehlungen für die Inklusion vulnerabler Personen in Living Labs abgeleitet und im Anschluss gemeinsam mit den Anwesenden diskutiert werden. 

Ann Christin Schulz (links) und Christine Best (rechts) auf der CHK 2024