Die Arbeitswelt in der Region Dortmund in der Transformation: Dynamiken und Perspektiven in Beschäftigungsfeldern der Einfach­arbeit
Die Studie untersucht die gegenwärtige Bedeutung und die Entwicklungsperspektiven von Einfach­arbeit am Beispiel der Region Dortmund (Kreis Unna, Hamm etc.) und thematisiert die Bedeutung des Segments im Zuge der strukturellen Transformation der Arbeitswelt.
TU Dortmund/Wirtschaftsförderung Dortmund
In der aktuellen Debatte um Fachkräftesicherung und Wandel der Arbeitswelt wird häufig übersehen, dass ein nicht unerheblicher Anteil der abhängig Beschäftigten Anlern- und Hilfstätigkeiten ausführt, die keine einschlägige Berufsausbildung voraussetzen und i.d.R. schnell erlern- und ausführbar sind. Solche 'Einfacharbeiten' sind u.a. in der industriellen Produktion, der Logistik und in vielen Dienstleistungsfeldern (Reinigung, Gastronomie, Handel etc.) anzutreffen. Auch in der Region Dortmund (Dortmund, Kreis Unna, Hamm) ist Einfach­arbeit ein zentraler Wirtschafts- und Beschäftigungsfaktor. Sie unterliegt jedoch im Zuge der strukturellen Transformation (Digitalisierung, Pandemie und Krise, Qualifikationsanforderungen etc.) einer hohen Anpassungsdynamik (Erosion, Substitution, Höherqualifizierung, etc.). Die sfs der TU Dortmund untersucht in einem von der Wirtschaftsförderung Dortmund unterstützten Forschungsprojekt, u.a. welche Anforderungen die Einfacharbeitsplätze an (geringqualifizierte) Beschäftigte stellen und wie diese Tätigkeiten als ‚gute Arbeit‘ gestaltet werden können.
Wirtschaftsförderung Dortmund
In Summe zielt die Studie auf fundierte Erkenntnisgewinne zur gegenwärtigen Situation von Einfach­arbeit in der Region und ihren sozialen Folgen sowie zur effizienten Nutzung des verfügbaren Arbeitskräftepotentials im (wirtschafts-)strukturellen und klimaneutralen Wandel. Sie will einen substantiellen Beitrag leisten zu den Fragen, ob und wie in der derzeitigen Situation vorhandene Einfacharbeitssegmente stabilisiert, im Zuge der Fachkräftesicherung weiterentwickelt sowie neue Arbeitsfelder und Beschäftigungsperspektiven eröffnet werden. Im Ergebnis sollen Handlungsorientierungen und Ansatzpunkte einer sozial-innovativen Gestaltung von ‚guter‘ Einfach­arbeit aufgezeigt werden, die die Attraktivität der Arbeit vor Ort und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Region fördern können.
In methodischer Hinsicht steht eine explorative Untersuchung unter Nutzung empirischer Methoden der Sozialforschung im Zentrum, die verschiedene Perspektiven erfassen soll: Die geplante Studie umfasst eine systematische Literatur- und Datenrecherche, ca. 10 qualitative Expert:innengespräche (Leitfadeninterviews) auf der regionalen Ebene sowie einzelne Kurzfallstudien zu betrieblichen Bedarfen, Einsatzstrategien sowie Arbeits- und Beschäftigungssituationen.