Zum Inhalt
Fakultät Sozialwissenschaften
Internationale Verbünde starten bald

Forschung zu sozialer Innovation: Vier neue Projekte im Horizon-Europe-Programm an der Sozial­forschungs­stelle

Logo von Horizon Europe © Euorpäische Kommission
Welche Innovationen und Kompetenzen braucht es, um die CO2-Emissionen der großen Industrien zu reduzieren, und wie können regionale Ökosysteme für Soziale Innovation und Bildung aufgebaut werden? Gleich vier erfolgreiche Projektanträge ermöglichen es der Sozial­forschungs­stelle, diese und weitere Fragen in den kommenden Jahren zu beforschen.

Ziel des Projekts PURESCRAP - Purity Improvement of Scrap Metal ist es, die Nutzung von Schrott minderer Qualität (Post-Consumer-Schrott) durch den Einsatz und die Anwendung neuartiger Sensorkombinationen und Analysen, unterstützt durch künstliche Intelligenz, zu steigern. Die Sozial­forschungs­stelle wird - als Mitglied der Clean Steel Partnership - die Anforderungen der User im Hinblick auf Qualifizierungsbedarfe und Mensch-Maschine-Schnittstelle analysieren sowie die sozialen Auswirkungen der im Rahmen von PURESCRAP entwickelten Technologien bewerten.

Foto von Dr. Michael Kohlgrüber
Dr. Michael Kohlgrüber

Dr. Michael Kohlgrüber, Leiter des Projekts an der Sozial­forschungs­stelle, hebt hervor: "PURESCRAP ist ein wichtiger Beitrag zur Strategischen Forschungs- und Innovationsagenda (SRIA) der Clean Steel Partnership. Die Stahlindustrie spielt eine zentrale Rolle bei der Erreichung der Ziele des Europäischen Green Deals in Bezug auf die Kreislaufwirtschaft sowie zur Verringerung der CO2-Emissionen.”

ONE4ALL - Agile and Modular Cyber-Physical Technologies Supported by Data-Driven Digital Tools to Reinforce Manufacturing Resilience, ein vierjähriges Forschungsprojekt unter der Koordination des spanischen IDENER Instituts, soll die Transformation von Produktionsbetrieben, insbesondere von KMU, in Richtung Industrie 5.0 (I5.0) fördern, indem fortgeschrittene Technologien wie kollaborative Roboter und ein KI-basiertes Unterstützungssystem entwickelt und eingesetzt werden. Um die Beschäftigten auf diese Umsetzung vorzubereiten, werden diese in die technischen Entwicklungsprozesse eingebunden und Schulungen zur digitalen Weiterbildung durchgeführt. Dr. Michael Kohlgrüber zur Rolle der Sozial­forschungs­stelle: „Wir möchten herausfinden, wie die Fabrik der Zukunft nicht nur technologisch gestaltet wird, sondern auch den sozialen Bedürfnissen und Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung gerecht wird.“

Foto von Antonius Schröder
Antonius Schröder

Das Projekt BRIDGES 5.0 - Bridging Risks to an Inclusive Digital and Green Future by Enhancing workforce Skills for industry 5.0 soll den Aufbau einer inklusiven, digitalen und nachhaltigen Industrie 5.0 durch neue Erkenntnisse und die konkrete Förderung von Kompetenzen der Mitarbeitenden unterstützen. Hierfür wird BRIDGES 5.0 – das von TNO in den Niederlanden koordiniert wird - ein quantitatives Mapping zu arbeitsplatzbezogenen Transformationen und neuen, nachhaltigen und digitalen Berufsbildern durchführen und die damit verbundenen Anforderungen qualitativ beforschen. Trainings- und Qualifizierungsangebote werden aufgebaut und Akteure unterschiedlicher Sektoren über eine digitale Plattform ins Projekt eingebunden. Antonius Schröder (sfs) erläutert: “Um die Ziele von BRIDGES 5.0 zu erreichen, müssen wir die regionalen Lernräume besser verstehen und sie in öffentlich-privater Partnerschaft weiterentwickeln.“

Im Projekt CHESS – Change Hubs for Ecosystemic Social Solutions wird es schließlich darum gehen, ein “Social Innovation Action Manual” zu entwickeln und in vier europäischen Regionen in Slowenien, Italien, Litauen und Griechenland anzuwenden, um konkrete regionale Herausforderungen durch soziale Innovationen zu bewältigen und die SI-Akteure mit dem etablierten Innovations-Ökosystem zu vernetzen. Die sfs der TU Dortmund wird die Entwicklung des konzeptionellen Ansatzes für Ökosysteme sozialer Innovation leiten und die regionalen Ergebnisse beobachten und vergleichen. Dr. Karina Maldonado-Mariscal betont: “Dies ist eine großartige Gelegenheit, unseren Ökosystem-Ansatz für soziale Innovation, der auf unseren theoretischen und empirischen Arbeiten der letzten Jahre beruht, in die Praxis zu übertragen und zu beobachten, wie er in den ganz unterschiedlichen europäischen Kontexten funktioniert.“

Foto von Dr. Karina Maldonado-Mariscal
Dr. Karina Maldonado-Mariscal