ViSAS – Virtual Social Art Stage
Forschungsbereich Arbeitspolitik und Gesundheit | Kerstin Guhlemann | Christine Best | Gudrun Brieden
ViSAS verfolgt auf europäischer Ebene das Ziel einer Transformation von künstlerischen Methoden der Jugendarbeit in den digitalen Raum. Mit dem Transfer soll die Jugendarbeit in Europa nachhaltig und innovativ gestaltet werden.
European Union - Erasmus+ JUGEND IN AKTION
Aus vier Ländern haben sich europäische Partner das Ziel gesetzt, mithilfe von ViSAS unter Berücksichtigung europäischer Gedanken und Werte wie Vernetzung, Solidarität und transnationalen kulturellen Austausch breitflächig intrinsische Potenziale der Jugendlichen zu wecken und gleichzeitig die dringend notwendige Transformation künstlerischer Methoden in den digitalen Raum voranzutreiben. ViSAS soll durch die Implementierung in einen breiten Anwender- und Multiplikatorenkreis dazu dienen, höchstaktuellen Herausforderungen in der europäischen Jugendarbeit, die durch die anhaltende Covid19-Pandemie, gesamtgesellschaftliche Entwicklungen sowie die digitale Transformation entstehen, stark entgegenzutreten, um diese gemeinsam zu meistern.
Die geplanten Ergebnisse umfassen ein „Playbook“, das anderen Institutionen und Praktikern als Handlungsleitfaden zur eigenen Kreation eines künstlerisch zu nutzenden virtuellen Raums dienen soll, indem es Ideen zur Umsetzung hybrider künstlerischer Jugendarbeit gibt und unser Konzept dafür anschaulich vermittelt. Darüber hinaus wird eine digitale Plattform in Form eines virtuellen Raumes entwickelt, in dem Jugendliche künstlerisch aktiv sein, ihre Ergebnisse präsentieren und miteinander in Verbindung treten können. Dieser wird als Prototyp praxiserprobt zur Nutzung freigegeben. Die wissenschaftliche Begleitung durch die sfs wird insbesondere auf die Wirkungen der hybriden Jugendarbeit eingehen und die Frage nach der Digitalisierbarkeit künstlerischer Arbeit diskutieren.
Die Partnerinstitutionen werden den Ansatz in ihre tägliche Arbeit mit Jugendlichen integrieren und er wird für Interessierte frei zur Verfügung stehen. In einer Reihe an Multiplikatorenveranstaltungen wird, neben der Vorstellung der Produkte durch die Partner, der virtuelle Raum von den Jugendlichen vorgeführt und kann von den Gästen praktisch ausprobiert werden.
Die aktuelle Covid19-Pandemie verstärkt die sozialen und ökonomischen Herausforderungen in Europa. Jugendarbeit ist im Hinblick auf die aktuellen Beschränkungen ebenso wichtig wie problematisch in der Umsetzung. Vor diesem Hintergrund wird nach Möglichkeiten und Wegen einer Aktivierung der nachwachsenden Generation gesucht. ViSAS zielt dabei auf eine nachhaltige und innovative Jugendarbeit in Europa und strebt dazu eine Transformation künstlerischer Methoden in den digitalen Raum an. Hiermit wird auch die Zeit nach der Pandemie adressiert, da der innovativen Verlagerung künstlerischer Methoden in den digitalen Raum auch ohne die Covid19-Pandemie Dringlichkeit zugeschrieben wird.
Um das Ziel zu erreichen, wird ein virtueller Raum geschaffen, der zusammen mit Ideen und Konzepten seiner Nutzung in der Jugendarbeit sowie wissenschaftlich belegten Wirkungen einen innovativen Ansatz hybrider künstlerischer Jugendarbeit ermöglicht. Der Ansatz soll die Kreativität und Gestaltungsfähigkeit der Zielgruppe stärken, die soziale Inklusion fördern und eine neue Kontinuität in der europäischen Jugendarbeit ermöglichen. Über Ländergrenzen hinweg hält er junge Menschen aktiv in Verbindung, fördert Demokratiebewusstsein, interkulturelle Kompetenz und regt zu Verantwortungsübernahme und Selbstbestimmung an. Die europäische Dimension und Wirksamkeit des von uns vertretenen Bildungsansatzes "Soziale Kunst" kann dadurch wachsen und sowohl Jugendliche aus allen Partnerländern, darunter auch Studierende der TU Dortmund, als auch Fachkräfte in den Entwicklungsprozess einbeziehen.
Im Konsortium finden zur Erreichung des Projektziels und der Ergebnisverbreitung in aufeinander aufbauenden Aktivitäten Fachkräfte aus den Sektoren Jugendbildung und Kunst/Kultur, Forscher*innen und e-learning Entwickler*innen und die Zielgruppe der teilweise benachteiligten Jugendlichen zusammen. Länderübergreifende (digitale) Projekttreffen ermöglichen eine intensive und konzentrierte Form der europäischen Zusammenarbeit im Projektverlauf.
Zwei thematisch aufeinander aufbauende Kurzzeitfortbildungen für Fachkräfte schaffen den gemeinsamen Aufbau der nötigen Kompetenzen in Bezug auf die zu entwickelnde hybride Form der Jugendarbeit. Prinzipien künstlerischer Jugendarbeit und Digitalkompetenz werden geschult und bereiten die Mitarbeitenden unmittelbar auf die Durchführung der zwei Gemischten Mobilitäten mit der Zielgruppe vor. In denen arbeiten die Jugendlichen länderübergreifend im digitalen Raum und bei zwei realen Treffen in Spanien und Italien an der performativen Umsetzung eines Theaterstücks. Die beiden Gemischten Mobilitäten dienen damit gleichzeitig als Beteiligungsmoment der Jugendlichen an der Entwicklung der Projektergebnisse und als Erprobung eines hybriden Formats der Jugendarbeit, in dem virtuelle und analoge Aktivitäten bereichernd miteinander verbunden werden.
Im Laufe der Erstellung der Projektergebnisse wird immer wieder auf die Ergebnisse aus länderübergreifenden Projekttreffen, Fortbildungen und Gemischten Mobilitäten Bezug genommen, um die Erfahrungen aus der praktischen Arbeit zu verwerten. Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung und Evaluation durch die sfs kommt ein Mixed-Method-Ansatz zum Einsatz, welcher die Durchführung von Interviews, den Einsatz von Fragebögen sowie teilnehmende Beobachtung vorsieht.