SUNMENTORS „Support for University Student Mental Health – Training for Teaching Staff“
Psychische Erkrankungen bei Studierenden an Universitäten und Hochschulen ist eine europaweit zunehmende Herausforderung. Die Dozierenden sind dafür wiederum häufig noch nicht hinreichend sensibilisiert oder in ihrem ohnehin schon fordernden Berufsalltag schlicht damit überfordert. Dabei spielen diese oftmals eine Schlüsselrolle für die betroffenen Studierenden, um ihr Studium erfolgreich bewältigen zu können. Vor diesem Hintergrund zielt SUNMENTORS darauf ab, flexibel einsetzbare Trainings für Dozierende an Universitäten und Hochschulen zu entwickeln, um Studierende mit psychischen Problemen besser unterstützen zu können. Neben der gemeinsamen Entwicklung von Trainingsmodulen werden die beteiligten europäischen Bildungseinrichtungen zudem grundsätzlich über die Gestaltung von inklusiven Lernumgebungen im Hinblick auf psychische Gesundheit in den Austausch kommen. Darüber hinaus werden alle beteiligten Universitäten und Hochschulen dazu motiviert, ganzheitliche institutionelle Strategien für integrativere Lernumgebungen im Hinblick auf die psychische Gesundheit ihrer Studierenden zu entwickeln. Die Sozial­forschungs­stelle führt das Projekt zusammen mit dem Bereich „Behinderung und Studium“ (DoBuS) der TU Dortmund durch.
Erasmus+ (“Cooperation Partnerships in Higher Education”)
Der Anteil von Studierenden mit psychischen Problemen und Beeinträchtigungen nimmt weltweit zu (WHO World Mental Health Surveys International College Student Project, 2018). Auch laut einer aktuellen deutschlandweiten Studie der Techniker Krankenkasse (TK Gesundheitsreport 2023) hat sich der allgemeine Gesundheitszustand von Studierenden seit 2015 deutlich verschlechtert. Schätzten damals noch 84 Prozent ihren Gesundheitszustand insgesamt als sehr gut und gut ein, sagen dies 2023 nur noch 61 Prozent. Nach Angaben der TK ist die Häufigkeit von Depressionsdiagnosen bei Studierenden alleine in Deutschland zwischen 2019 und 2021 um 14,7% gestiegen. Auch Angststörungen wurden 2021 im Vergleich zu 2019 um 15,9% häufiger dokumentiert.
Häufig sind die Dozierenden an den Bildungseinrichtungen in Bezug auf diese Entwicklungen noch nicht hinreichend sensibilisiert, obwohl diesen eine Schlüsselrolle bei der erfolgreichen Bewältigung des Studiums zukommt. Daher zielt das Projekt SUNMENTORS neben der Entwicklung von Trainingsmodulen darauf ab, einen europaweiten Austausch in Bezug auf inklusivere Lernumgebungen im Hinblick auf psychische Gesundheit zu fördern. Dabei soll die UK University Mental Health Charter einen Orientierungsrahmen bieten (https://hub.studentminds.org.uk/university-mental-health-charter/).
Das zu entwickelnde Online-Training für Dozierende wird u.a. folgende Inhalte enthalten:
- Sensibilisierung für mögliche Symptome und (Früh-)Warnzeichen
- Empfehlungen für eine wertschätzende Kommunikation
- Klarheit über Rolle, Verantwortlichkeiten und Grenzen
Dieses Training wird an den beteiligten Universitäten und Hochschulen erprobt und evaluiert.
Die Verbreitung und Verstetigung der Projektergebnisse wird über die strukturelle Verankerung an den beteiligten Bildungseinrichtungen, über landesweite Multiplikator*innen-Events sowie über den freien Zugang auf Materialien und Tools gewährleistet.
Folgende Kooperationspartner sind am Projekt beteiligt:
- University of Hertfordshire (UK)
- UC Leuven-Limburg (Belgien)
- University of Patras (Griechenland)
- CIAPE – Centro Italiano per l’apprendimento permanente
- Innovation Hive (Griechenland)
Das Projekt beginnt mit einem transnationalen Austausch über bestehende Herausforderungen und Good-Practice-Modelle. Darauf folgen Workshops mit Dozierenden und betroffenen Studierenden, um deren spezifische Bedarfe und Empfehlungen zu ermitteln. Auf dieser Grundlage werden ein Curriculum sowie digitale Trainingsmodule entwickelt, erprobt und evaluiert.
1. Die Förderung von europaweiten Kooperationspartnerschaften im Hinblick auf psychische Gesundheit von Studierenden an Universitäten/Hochschulen
2. Der Austausch von Good-Practice-Modellen
3. Die Entwicklung von virtuellen Trainingsmodulen für Dozierende, die flexibel eingesetzt werden können