Social TrAnsformation of the BuiLding sEctor: Klimaneutraler und sozialgerechter Mehrfamilienhausbestand (STABLE)
Im Forschungsprojekt STABLE soll ein sowohl klima- als auch sozialverträgliches Energiekonzept für den deutschen Mehrfamilienhaus-Bestand entwickelt werden.
Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)
Im Projekt soll ein sowohl klima- als auch sozialverträgliches Energiekonzept für den deutschen Mehrfamilienhaus-Bestand entwickelt werden. Der Beschluss der Bundesregierung bereits 2045 die Klimaneutralität in Deutschland zu erreichen, erhöht den Druck, fossile Energieträger zu ersetzen und klimafreundliche Lösungen für den Gebäudesektor weiter voranzubringen. Es existieren bereits zahlreiche abgeschlossene oder laufende Forschungsprojekte, die sich den emissionsreduzierten oder klimaneutralen Energiesystemen im Mehrfamilienhausbestand widmen. Soziale Aspekte und die unterschiedlichen Perspektiven sowie Vor- und Nachteile für Vermieter:innen und Mieter:innen werden meistens nicht betrachtet bzw. nur in der Theorie. Maßgeblich für den Erfolg innovativer Konzepte ist allerdings sowohl die Förderung der Akzeptanz bei Mieter:innen als auch das Aufzeigen von eigenen Handlungsmöglichkeiten für Verhaltensänderungen durch Dialoge und aktive Partizipation während der Planung und Umsetzung von Maßnahmen.
Auch Verhaltensänderungen können neben technischen Lösungen eine entscheidende Rolle einnehmen, um Einsparungen im Gebäudesektor zu befördern. In diesem Bereich fehlt es bisher an Konzepten zur Partizipation von Nutzer:innen und weiteren relevanten Akteur:innen. An dieser Stelle setzt das Projekt STABLE an, da die Entwicklung eines Verfahrensrahmens zur Einbindung aller beteiligten Akteure:innen (Vermieter:innen, Mieter:innen, Energieversorgungsunternehmen, Netzbetreibende, Kommunen, Förderer, etc.) mit innovativen Dialogformaten konzipiert, erprobt und übertragbar gemacht werden soll.
Konkret wird im Projekt die Sanierung eines MFH wissenschaftlich begleitet, wobei die sozialgerechte Klimaneutralität oberste Prämisse ist. Das Projektkonsortium bringt die notwendigen Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis an einen Tisch und schafft somit einen Verfahrensrahmen für die gesellschaftlich akzeptierte Energiewende im Gebäudebereich. Die Einbindung aller Akteur:innen stellt sicher, dass die Transformation im Sinne der Gesellschaft stattfindet, was den langfristigen Erfolg sichert.
Das Projekt umfasst dabei die Planung sowie Implementierung einer energiesystemischen Lösung, welche im Rahmen der Sanierung eines realen MFH eingesetzt und getestet werden soll. Damit ermöglicht es die ganzheitliche Untersuchung des Energiesystems auf der einen und der relevanten Akteur:innen auf der anderen Seite. Die Begleitung während der Umsetzungsphase garantiert, dass die zur sozialverträglichen Transformation des Gebäudebestandes existierenden Hürden erkannt sowie gemeinsam Lösungsstrategien entwickelt werden. Zudem wird durch den Dialog mit allen relevanten Akteur:innen angestrebt, diese Erfahrungen aus den Beteiligungsprozessen und innovativen Partizipationsformaten für Sanierungsprojekte anderer Gebäudetypen aufzubereiten und übertragbar zu machen.
- RWTH Aachen Universität, E.ON Energy Research Center (ERC) Lehrstuhl für Gebäude- und Raumklimatechnik (EBC), Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dirk Müller und Lehrstuhl für Energiesystemökonomik (FCN-ESE), Univ.-Prof. Dr.-Ing. Aaron Praktiknjo
- HOWOGE Wärme GmbH, Berlin
- Konzeptionierung und Inbetriebnahme eines energietechnischen Systems für ein klimaneutrales, sozialgerechtes und von allen Akteuren akzeptiertes Mehrfamilienhaus im Sinne des 7. Sustainable Development Goals (SDG - Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle sichern)
- Entwicklung eines nutzerzentrierten EMS zur Realisierung eines kosteneffizienten und klimaschonenden Betriebs unter Partizipation der Mieter:innen.
- Entwicklung eines Verfahrensrahmens zur Einbindung aller beteiligten Akteure:innen (Vermieter:innen, Mieter:innen, Energieversorgungsunternehmen, Netzbetreibende, Kommunen, Intermediäre, Förderer etc.) und umfassende Partizipationsforschung zu entwickelten Konzepten und Dialogformaten.
- Entwicklung von langfristigen nutzerzentrierten replizierbaren Betreiber- und Beteiligungsmodellen zur fairen Aufteilung der resultierenden Sanierungs- und Betriebskosten.
- Analyse der sozialen Wohnstruktur
- Akteursanalyse, Stakeholdermapping
- qualitative Interviews mit Bewohner:innen zu Verhalten, Bedarfen, Wünschen und Ängsten
- Expertenworkshop/Fachgespräch (regulatorische und politische Ebene)
- Stakeholderworkshop mit allen Akteuren
- Ausarbeitung von Anforderungen an ein sozialgerechtes MFH aus Sicht der Akteure
- Ausarbeitung eines Konzepts eines integrativen Dialogsettings
- Inhaltliche Ergebnisse sowie Lessons Learned aus den Partizipationsformaten werden in Form eines Drehbuchs übertragbar gemacht