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Fakultät Sozialwissenschaften

Gute Führung und Arbeit in der soziodigitalen Transformation (eLLa4.0)

01.09.2019 - 31.12.2022

Das Projekt eLLa4.0 befähigt Führungskräfte dazu, soziodigitale Systeme durch den Aufbau von Interaktionskompetenz zu steuern und Potentiale der Digitalisierung für gute Arbeit zu erschließen.

Schriftzug Bundesministerium für Bildung und Forschung, Adler und schwarz, rot, goldener Streifen

Dieses Forschungsprojekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Programm „Zukunft der Arbeit: Arbeiten an und mit Menschen“ gefördert, durch den Europäischen Sozialfond (ESF) kofinanziert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut.

Das Führungsverständnis und die Fähigkeiten von Führungskräften unterschiedlicher Hierarchieebenen beeinflussen stark, inwieweit die Potenziale der Digitalisierung zum Zweck guter Arbeit erschlossen werden können. Die aktuelle Herausforderung von Führungskräften besteht darin, dass sich alle in Wechselwirkung stehenden Elemente des betrieblichen Interaktionsgefüges, wie Menschen, Maschinen, Organisationsabläufe, Arbeitsaufgaben, permanent wandeln. Digitalisierungsprozesse sind so zu steuern, dass Mitarbeitern ermöglicht wird, ihre Arbeitsleistung in personenförderlicher Weise zu erbringen und ihre Partizipations- bzw. Mitgestaltungsansprüche zur Geltung kommen. Dies kann nur gelingen, wenn das betriebliche Interaktionsgefüge als soziodigitales System begriffen und gesteuert wird.

Im Forschungsprojekt eLLa4.0 werden Führungskräfte zur Steuerung soziodigitaler Systeme durch den Aufbau von Interaktionskompetenz sowie zur Erschließung der Potentiale der Digitalisierung für gute Arbeit befähigt.

Die Projektergebnisse ermöglichen es Führungskräften unterschiedlicher Branchen, Konsequenzen ihrer Eingriffe in das soziodigitale Gefüge zu antizipieren und im Hinblick auf Auswirkungen der Arbeitsbedingungen zu reflektieren. Auf diese Weise lassen sich Fehlentscheidungen und Fehlsteuerungen im digitalen Wandel vermeiden und Entscheidungsunsicherheiten minimieren. Umgekehrt können Technologien so leichter konfiguriert und ausgewählt werden, dass sie Formen guter Arbeit unterstützen.

  • FIR e. V. an der RWTH Aachen
  • Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO
  • DMG Mori Spare Parts GmbH
  • BEUMER Group GmbH & Co. KG
  • WBS TRAINING AG
  • BELFOR DeHaDe GmbH

Ziel des Projekts ist es, Führungskräfte zur Steuerung soziodigitaler Systeme durch den Aufbau von Interaktionskompetenz zu befähigen und so Potentiale der Digitalisierung für gute Arbeit zu erschließen. Hierzu werden geeignete Managementkonzepte und Qualifizierungsangebote für unterschiedliche Zielgruppen entwickelt und in einem Zertifikatskurs „Exzellente Soziodigitale Führung“ (Excellent Socialdigital Leadership) zusammengefasst. Zudem werden neue Lernwelten für die Qualifizierung von Führungskräften erprobt. Die Projektkoordination obliegt dabei der Sozial­forschungs­stelle.

Durch qualitative Experteninterviews wird untersucht, welche neuartigen Herausforderungen sowie Orientierungs- und Qualifizierungsbedarfe sich im Zuge der Digitalisierung für Führungskräfte ergeben. Dazu werden Aspekte, wie Führungskonzepte, Rollenverständnis und Führungskompetenzen wissenschaftlich analysiert. Ergänzend werden in den beteiligten Betrieben (Produktion und Dienstleistung) Veränderungen des soziodigitalen Interaktionsgefüges des Mensch-Technik-Organisations-Systems untersucht, konkrete Bedarfsanalysen durchgeführt und führungsrelevante Gestaltungsmaßnahmen abgeleitet. Die Erfahrungen werden in prototypischen Fallstudien zusammengetragen und ausgewertet. Als Ergebnis der Experteninterviews und Fallstudien werden zielgruppenspezifische Qualifizierungsangebote sowie ein Handlungsleitfaden zum Aufbau von Interaktionskompetenz entwickelt und in den Rahmen der Demonstrationsfabrik Aachen und des Future Work Labs Stuttgart zur Weiterbildungsunterstützung integriert.