Digitales Ökosystem für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft in der Automobilindustrie (DIONA)
Das Forschungsprojekt DIONA verfolgt das Ziel, mit einem multidisziplinären Ansatz einen Digital Hub zur Kreislaufwirtschaft für Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verbänden, Sozialpartnern und Gremien zu entwickeln und so insbesondere KMUs zur Teilnahme an kreislaufförmiger Wertschöpfung zu befähigen.
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Die planetaren Grenzen stellen die lineare Produktion in Frage und der Transformationsdruck steigt. Durch das veranschlagte 1,5-Grad-Ziel und die Sustainable-Development-Goals der Vereinten Nationen bestehen heute umfängliche Maßstäbe für die Bewertung nachhaltiger Politik. Der Beitrag Deutschlands soll dabei durch Klimaneutralität im Jahr 2045 sichergestellt werden, wobei verschiedene Akteure die bisherigen Bemühungen hinsichtlich der gesteckten Ambitionen in Frage stellen. Die deutsche Automobilindustrie als auch der Transportsektor insgesamt sind dabei zentrale Themen und Gestaltungsfelder. Auf dem Weg zu einer möglichen Erfüllung der staatlichen Nachhaltigkeitsansprüche scheint es somit unerlässlich, die Produktionsprozesse in der Automobilindustrie ganzheitlich zu verstehen, auf vorhandenes Wissen zur Kreislaufwirtschaft zu beziehen und gewonnene Erkenntnisse den Stakeholdern zugänglich zu machen.
Das multidisziplinäre Verbundprojekt "Digitales Ökosystem für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft in der Automobilindustrie" (DIONA) aus Informatik, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften zielt auf die Erschließung eines sogenannten Digital-Hubs ab, welcher als Anlaufstelle und Innovationszentrum für Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verbänden, Sozialpartnern und Gremien zu verschiedenen Fragen der kreislaufförmigen Wertschöpfung fungieren soll. Das Projekt ist Teil der Fördermaßnahme "Auf dem Weg zur nachhaltigen Mobilität durch kreislauffähige Wertschöpfung (MobilKreis)" im Programm "Zukunft der Wertschöpfung Forschung zu Produktion, Dienstleistung und Arbeit" des BMBF.
DIONA setzt eine ganzheitliche Vorgehensweise um, bestehend aus den vier Arbeitsgebieten "Gestaltungsfelder Kreislaufwirtschaft", "Transfer, Vernetzung und MobilKreis-Digital-Hub", "Werkzeugbaukästen Kreislaufwirtschaft" und "Cyber-physische Labore", mit dem Ziel über die Projektlaufzeit hinaus insbesondere KMUs zur Teilnahme an der kreislaufförmiger Wertschöpfung zu befähigen.
- Lehrstuhl für Industrielles Informationsmanagement, TU Dortmund – IIM
- Fachgebiet IT in Produktion und Logistik, TU Dortmund – ITPL
- Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik, Dortmund – ISST
- Professur Wirtschaftsinformatik – Geschäftsprozess- und Informationsmanagement, TU Chemnitz– WI
- Professur Alternative Fahrzeugantriebe, TU Chemnitz – ALF
Assoziierte Partner:
- Mittelstand-Digital Zentrum Dortmund
- Mittelstand-Digital Zentrum Chemnitz
- Centrum für Entrepreneurship & Transfer der TU Dortmund – CET
- Aufbau eines umfassenden Verständnisses des Nachhaltigkeitsbegriffs.
- Herausstellung soziotechnischer Implikationen für die Adaption einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft.
- Analyse der durchgängigen Digitalisierung in geschlossenen Wertschöpfungskreisläufen.
- Aufbau des MobilKreis-Digital-Hubs auf Basis regelmäßiger Veranstaltungen, aktiver Vernetzung, Generierung wissenschaftlicher Reichweite und Ergebnistransfer.
- Entwicklung eines Methoden- und Werkzeugbaukasten auf Grundlage einer Metastudie, um Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Wertschöpfung zu konzipieren.
- Betrieb von offenen, cyber-physischen Test- und Experimentierräumen, in welchem die Verbundprojekte selbständig Lösungen und Ansätze simulieren und validieren können.
Der Beitrag des Forschungsgebiets Techniksoziologie der Sozial­forschungs­stelle Dortmund (TU Dortmund) im Projektkonsortium ist zunächst die Durchführung einer qualitativen Erhebung zu vorliegenden Nachhaltigkeitsverständnissen innerhalb der Automobilindustrie. In einer späteren Phase übernimmt das Forschungsgebiet Techniksoziologie beispielsweise die wissenschaftliche Begleitforschung der cyber-physischen Testräume, wodurch die gewonnenen theoretischen Erkenntnisse im Bereich Kreislaufwirtschaft um Erkenntnisse aus der experimentellen Praxis komplementiert werden.