CHESS: Change Hubs for Ecosystemic Social Solutions
Forschungsbereich Innovation und Bildung in der digitalen Gesellschaft | Dr. Karina Maldonado-Mariscal | PD Dr. Christoph Kaletka
Komplexe gesellschaftliche Herausforderungen können von sozialen Innovator*innen nur dann wirksam angegangen werden, wenn sie mit anderen Akteuren aus dem breiteren Innovationsökosystem verbunden sind. Diese Art der Vernetzung erfordert gezielte Unterstützung und gut konzipierte Aktivitäten - das Aufbrechen von Silos und die Schaffung eines effektiven Unterstützungsökosystems geschieht nicht von allein.
Europäische Kommission – Horizon Europe
Drei wesentliche Herausforderungen liegen diesem Projekt zugrunde: 1) Sozialen Innovationen fehlt der Zugang zu Finanzmitteln, Skalierungsmodellen und qualifiziertem Personal, weshalb Innovationsprozesse oftmals stocken oder scheitern. 2) Soziale Innovator*innen agieren häufig in Silos und sind nicht in das breitere Innovationsökosystem integriert. 3) Es gibt eine Vielzahl von Instrumenten für soziale Innovation, aber es fehlt ein Überblick über die Wirksamkeit und Relevanz dieser Instrumente.
CHESS- Change Hubs for Ecosystemic Social Solutions geht diese drei Hauptherausforderungen an, indem es ein "Aktionshandbuch für soziale Innovation" in vier spezifischen lokalen Kontexten mit ihren eigenen spezifischen Herausforderungen entwickelt, umsetzt und testet: SI-Prozesse im Rahmen von CHESS finden in Slowenien (lokale Herausforderung: nachhaltige blaue Wirtschaft), Italien (Jugend- und Frauenarbeitslosigkeit), Litauen (Flüchtlingsintegration) und Griechenland (Klimawandel) statt.
Die CHESS-Partner sind sich bewusst, dass komplexe gesellschaftliche Herausforderungen von sozialen Innovator*innen nur dann wirksam angegangen werden können, wenn sie mit anderen Akteuren aus dem bestehenden Innovationsökosystem verbunden sind. CHESS wird dazu beitragen, innovative Ökosysteme auf eine breitere europäische Basis zu stellen, insbesondere durch die Einbindung lokaler Ökosysteme und durch SI-Prozesse in nationalen und regionalen Pilotgebieten.
Sechs Ziele sind von zentraler Bedeutung: (1) Entwicklung eines konzeptionellen Rahmens für Ökosysteme sozialer Innovation, der Theorie und Praxis integriert; (2) Definition der relevanten Stakeholder, die in den verschiedenen Kontexten in den Innovationsprozesseinzubeziehen sind; (3) Erprobung des konzeptionellen Rahmens durch lokale Pilotprojekte in vier verschiedenen Ländern; (4) Entwicklung eines SI-Handbuchs auf der Grundlage der Erkenntnisse aus den lokalen Pilotprojekten; (5) Kommunikation der Ergebnisse über die Gemeinschaft der sozialen Innovation hinaus; (6) Sicherstellung der Verknüpfung und Verbindung der SI-Akteure mit breiteren Innovationsökosystemen.
Die Ergebnisse tragen zur Erprobung von Konzepten und Praxismodellen sozialer Innovation im Rahmen spezifischer gesellschaftlicher Herausforderungen, zur Vernetzung von Akteuren der sozialen Innovation und zur Stärkung von Innovationsökosystemen auf europäischer, aber auch auf nationaler und lokaler Ebene in den vier Ländern (Slowenien, Griechenland, Italien und Litauen) bei.
- Euro-Mediterranean University (EMUNI) – Slowenien (Koordination)
- Project Ahead SC (PJA) – Italien
- Europos Socialinio Fondo Agentura (ESFA) – Litauen
- Ethniko Kentro Erevnas Kai Technologikis Anaptyxis (CERTH) – Griechenland
- Technische Universität Dortmund (TUDO)
- International Society for Professional Innovation Management (ISPIM) – Großbritannien
- The Social Innovation Exchange (SIX) – Großbritannien
Die Hauptziele des CHESS-Projekts sind:
- Anwendung und Überprüfung von Konzept- und Praxismodellen sozialer Innovation zur Bewältigung konkreter und lokal greifbarer gesellschaftlicher Herausforderungen
- Förderung der Verknüpfung und Verbindung von SI-Akteuren mit bestehenden Innovationsökosystemen auf lokaler und europäischer Ebene
- Testen und Weiterentwickeln bestehender Innovationsansätze und Toolkits, Lernen aus ihrer Anwendung zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen und zur Erreichung finanzieller Nachhaltigkeit
Dieses Projekt ist praxisbasiert und wird von einem „Learning by doing“-Ansatz angetrieben. Wir werden in vier Ländern (Slowenien, Italien, Litauen und Griechenland) an vier ausgewählten gesellschaftlichen Herausforderungen arbeiten, die systemischer Natur sind. Jedes Land hat einen „Aktionspartner“ (ESFA, PJA, EMUNI, CERTH), der ein spezifisches, für sein Land relevantes Thema identifiziert hat. Die Partner werden verschiedene Instrumente testen, um soziale Innovator*innen und verschiedene Interessengruppen wie KMU und Start-ups, Gründerzentren, Industrie, Investoren, Philanthropie und den öffentlichen Sektor zusammenzubringen, um gemeinsam an der Herausforderung zu arbeiten.
Die wissenschaftlichen und Netzwerkpartner verfügen über umfassendes Fachwissen im Bereich der sozialen Innovation (TUDO, ISPIM, SIX) und werden die Umsetzung dieser vier Prozesse beobachten und unterstützen und Erkenntnisse (von der Finanzierung bis zur Vernetzung und Methodik) in einem Handbuch verarbeiten. Nach drei Test-, Iterations- und Verbesserungszyklen wird aus den Instrumenten die endgültige Version des Handbuchs für soziale Innovation in Aktion in einem Format entwickelt, das von Organisationen in allen Innovations-Ökosystemen genutzt werden kann, die einen Quadruple-Helix-Ansatz zur Bewältigung ihrer komplexesten sozialen Herausforderungen anwenden wollen.