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Fakultät Sozialwissenschaften
Jahresforum des VdK Bayern

Herausforderungen für den Sozialstaat unter der Lupe

VdK-Landesvorsitzende Verena Bentele und VdK-Landesgeschäftsführer Michael Pausder mit den Gästen des ersten Tags (von links): Dr. Jennifer Eckhardt, Prof. Dr. Achim Truger, Alexander Hagelüken und Prof. Dr. Fabian Pfeffer. © VdK Bayern​/​Tina Würzburger
VdK-Landesvorsitzende Verena Bentele und VdK-Landesgeschäftsführer Michael Pausder mit den Gästen des ersten Tags (von links): Dr. Jennifer Eckhardt, Prof. Dr. Achim Truger, Alexander Hagelüken und Prof. Dr. Fabian Pfeffer.
Das Sozialpolitische VdK-Forum fand am 17. März in München unter sfs-Beteiligung statt.

Einmal im Jahr analysieren und diskutieren auf dem Jahresform des Sozialverbands VdK in Bayern renommierte Referentinnen und Referenten die Herausforderungen, mit denen sich der Sozialstaat konfrontiert sieht. In diesem Jahr war die sfs-Wissenschaftlerin Dr. Jennifer Eckhardt eingeladen, um in München einen Vortrag zu den Zugänglichkeitsproblemen des Sozialstaats zu halten und neben Prof. Dr. Achim Truger (Institut für Sozioökonomie, Universität Duisburg-Essen und Sachverständigenrat Wirtschaft), Prof. Dr. Fabian Pfeffer (Institut für Soziologie, LMU München) und der VdK-Präsidentin Verena Bentele einer Podiumsdiskussion zur Zukunft des Sozialstaats beizuwohnen.

Prof. Dr. Achim Truger und Prof. Dr. Fabian Pfeffer sprachen sich unter anderem aus einer sozialökonomischen Sicht für eine Reform des Steuersystems aus, um so die Vermögensungleichheit in Deutschland einzudämmen. Der Vortrag von Dr. Jennifer Eckhardt stellte dar, wie gegenwärtige, fakten-entbehrte Narrative dazu beitragen den Sozialstaat zu unterminieren und mit für die Beschränkung seiner Zugänglichkeit sorgen. Unter Moderation von Alexander Hagelüken, Süddeutsche Zeitung, wurde in der anschließenden Podiumsdiskussion unter anderem detaillierter über steuerrechtliche Möglichkeiten zur Stärkung des Sozialstaats gesprochen und aktuell dominanten Erzählungen entgegengetreten, die den Sozialstaat angreifen. „Niemand kann von sich sagen, er hätte den Sozialstaat noch nicht gebraucht“, sagte Bentele. Kindergarten, Schule, Elterngeld, Arztbesuche, Rettungsdienst, Familienversicherung oder Hinterbliebenenrente sind nur einige Beispiele. „Es geht also nicht um Almosen oder Geschenke ohne Gegenleistung. Alle sollten sich an der sozialen Sicherung beteiligen, denn alle profitieren auch davon.“ Jennifer Eckhardt trat zudem unter anderem ein für einen Verhaltenskodex in der Sozialverwaltung, der diskriminierende Behandlungen institutionell bekämpft und für mehr faktenbasierte Bewusstseinsbildung in sozialstaatlichen Fragen.

Mehr Informationen finden Sie hier.

Dr. Jennifer Eckhardt während ihres Vortrags © VdK Bayern​/​Tina Würzburger
Dr. Jennifer Eckhardt während ihres Vortrags