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Fakultät Sozialwissenschaften

SFS-Vortrag zu „Industry 5.0 in Smart Manufacturing: The Need for Equilibrium in Work Organization“ bei der 6th International Conference on Industry 4.0 and Smart Manufacturing (ISM 2024)

Thorben Krokowski auf der diesjährigen ISM in Prag © Thorben Krokowski
Thorben Krokowski auf der diesjährigen ISM in Prag
Vom 20. bis 22. November fand in Prag die „6th International Conference on Industry 4.0 and Smart Manufacturing“ statt. Rund 200 Experten*innen, Fachleute und Wissenschaftler*innen kamen zusammen, um aktuelle theoretische Fortschritte, wegweisende Forschungsergebnisse und praktische Erfahrungen aus der Industrie zu präsentieren und gemeinsam voranzutreiben. Die Konferenz bot eine Plattform für den interdisziplinären Austausch zu zentralen Themen wie Digitalisierung, Automatisierung und innovativen Fertigungstechnologien.

Unter dem Vortragstitel „Industry 5.0 in Smart Manufacturing: The Need for Equilibrium in Work Organization“ präsentierten Thorben Krokowski (Sozial­forschungs­stelle Dortmund, TU Dortmund), Cornelia Regelmann (Unternehmensrechnung und Controlling, TU Dortmund) und Daniel Wentzek (Baubetrieb und Bauprozessmanagement, TU Dortmund) bei der diesjährigen ISM in Prag Teilergebnisse ihrer gemeinsamen Forschungsarbeit. Die drei Doktoranden*innen des Graduiertenkollegs 2193 „Anpassungsintelligenz von Fabriken im dynamischen und komplexen Umfeld“ der TU Dortmund präsentierten einen ersten konzeptionell-systematischen Ansatz, der zeigt, wie durch gezielte arbeitsorganisatorische Maßnahmen im Produktionsumfeld ein soziotechnisches Gleichgewicht gefördert werden kann.

Die Forschung legt den Fokus auf die zentrale Rolle der Arbeitsorganisation bei der Umsetzung der Industrie-5.0-Vision, die 2021 von der Europäischen Kommission vorgestellt wurde. Während in der Industrie 4.0 der Schwerpunkt vor allem auf technologischen Innovationen und smarten Fertigungsprozessen liegt, wird der Mensch als entscheidender Akteur häufig in den Hintergrund gedrängt. Die Industrie-5.0-Vision versucht, diesen Defiziten durch eine stärkere Menschenzentrierung entgegenzuwirken. Allerdings – so argumentieren die Wissenschaftler*innen – würde der Bereich der Arbeitsorganisation in bisherigen Ansätzen nur unzureichend berücksichtigt. Diese Vernachlässigung erschwere nicht nur die praktische Umsetzung, sondern verhindere auch, dass das transformative Potenzial der Industrie 5.0 vollständig realisiert werden könne. Eine rein technikzentrierte Perspektive, bei der Arbeitsorganisationsprozesse lediglich als Verlängerung der Produktionsprozesse betrachtet werden, führten gemäß der drei Wissenschaftler*innen zu einer suboptimalen Implementierung. Beispielsweise sei ohne die gezielte Integration der Bedürfnisse der Beschäftigten die Akzeptanz neuer Technologien und Prozesse eingeschränkt – ein Faktor, der den Wandel behindern und die Effektivität innovativer Ansätze mindern könne.

In ihrem Vortrag präsentierten die drei Doktoranden*innen einen ersten, konzeptionell-systematischen Ansatz, der zeigt, wie durch eine gezielte und systematische Anpassung der Arbeitsorganisation ein soziotechnisches Gleichgewicht gefördert werden kann. Ziel ist es, technologische Fortschritte mit den menschenzentrierten Prinzipien der Industrie 5.0 unter Berücksichtigung arbeitsorganisatorischer Wirkpotenziale zu harmonisieren und die Basis für eine nachhaltige, akzeptierte Transformation zu schaffen.