2023
Qualitativ, innovativ, kreativ: Lösungssuche in der Forschungswerkstatt
Erderwärmung durch den Klimawandel, Verknappung natürlicher Ressourcen, demografischer Wandel – dies und weiteres gehört zu den gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Viele Forschungszweige beschäftigen sich mit diesen Herausforderungen und der Frage nach innovativen Lösungen, auch die Sozialwissenschaften. Neben technologischen Lösungen geraten hier soziale Innovationen, neue Praktiken und Verhaltensweisen unseres Zusammenlebens, immer stärker in den Fokus. Im Zentrum steht hier u.a. die Frage, wie es auch auf lokaler Ebene gelingen kann, einen Beitrag zur Bewältigung dieser Herausforderungen zu leisten, wie ko-kreative Innovationsprozesse geplant und initiiert werden können und wie es angesichts der Größe der Herausforderungen gelingen kann, demokratische Grundwerte nicht nur nicht aus den Augen zu verlieren, sondern sie durch kollaborative Strategien, wissensbasierten Dialog und der Identifikation gemeinsamer Ziele sogar zu stärken.
Mit konkreten, selbst ausgewählten, gesellschaftlichen Herausforderungen und einem vordefinierten Prozess der Innovationsentwicklung, beschäftigen sich Studierende der Soziologie und Erziehungswissenschaften aktuell in zwei zweisemestrigen Forschungswerkstätten der Sozialforschungsstelle. Welche Möglichkeiten der Energiegewinnung gibt es im Hochschulsport? Wie kann ein lokales Kleidungstausch-System aufgebaut werden? Diese und weitere Fragestellungen werden in den zwei Kursen noch bis zum Sommer bearbeitet. Eine zentrale Rolle im Innovationsprozess spielen leitfadengestützte Expert*innen-Interviews, die die Studierenden durchführen und auswerten, um "ihre" Herausforderung besser zu verstehen.
Seit Beginn des Wintersemester 2022/23 befassen sich die Student*innen von Dr. habil. Christoph Kaletka und Dr. Rick Hölsgens mit den Grundlagen sozialer Innovation und qualitativen Forschungsmethoden.
„Die Studierenden wollen im Studium erworbene Fähigkeiten und neues Wissen auch einsetzen, sie wollen Probleme kreativ lösen und gesellschaftliche Herausforderungen angehen. Im Rahmen dieser Lehrveranstaltung haben sie Gelegenheit dazu“, so Dr. Kaletka.
Nun wird es konkret: Die Kursteilnehmer*innen haben einen Design-Thinking-Prozess begonnen. Hierbei kooperieren die Lehrenden mit dem Centrum für Entrepreneurship & Transfer (CET) der TU Dortmund. „Die Integration des Design- Thinkings und die Unterstützung des CETs, ermöglicht es, die Forschungswerkstätten als transformatives Forschungsformat zu gestalten, wobei Studierende die Möglichkeit bekommen, sozialwissenschaftliche Fragestellungen nicht nur theoretisch zu untersuchen, sondern auch praktische Lösungsansätze zu entwickeln“, erklärt Dr. Hölsgens.
Die Design-Thinking-Expertin des CETs, Dilista Jakupi, begleitet die Studierenden in ihrem Innovationsprozess. Darüber hinaus nutzen CET und Sozialforschungsstelle die Kooperation, um die Möglichkeiten der Integration von Design-Thinking in universitäre Lehrveranstaltungen zu reflektieren und Studierende zu befähigen, unternehmerische Initiative zu ergreifen – ob als angehende Unternehmer*innen oder Arbeitnehmer*innen.
Links:
- Dr. habil. Christoph Kaletka
- Dr. Rick Hölsgens
- Forschungswerkstatt I qualitativ: Innovation und Design
- Forschungswerkstatt I qualitativ: Transformationen