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Fakultät Sozialwissenschaften
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2023

Wo liegt das Problem? – DGS Sektionstagung trägt problemsoziologische Perspektiven auf soziale Innovation zusammen

Jennifer Eckhardt und Marthe Zirngiebl präsentieren Zusammenschluss zwischen praxeologischen und subjektivierungstheoretischen Ansätzen zur Analyse der sozialen Problemkonstitution und daraus folgenden Bewältigungsstrategien in sozialen Innovationen auf der Jahrestagung der DGS Sektion Soziale Probleme und Soziale Kontrolle

Unter dem Leitthema „Alles neu!? Problemsoziologische Perspektiven auf Semantiken und Praktiken sozialer Innovation und Transformation“ fand die Jahrestagung der DGS Sektion Soziale Probleme und Soziale Kontrolle vom 17.-18. November 2023 an der Hochschule Hannover statt. In mehreren Beiträgen beschäftigen sich die Vortragenden mit sozialen Problemen, deren Konstruktion und möglichen Lösungen durch Rückgriff auf soziologische Theorien und Blickwinkel.

Eröffnet wurde die Tagung mit zwei Pitches, in denen Elisabeth Wacker und Johannes Hiebl (DIPF) eine Verbindung zu Politikgebung und Hochschullehre hergestellt haben. In den folgenden Panels stellte z.B. Aurora A. Sauter (JGU Mainz) eine Untersuchung zur Problematisierung von Wetter bzw. Klimadiskursen in den abendlichen Wetterberichten des ZDF vor. Folke Brodersen (CAU Kiel) sprach zu sozial-innovativen primärpräventiven Angeboten im Bereich der Pädophilie als Mittel der Sozialen Kontrolle im Zuge der Transformation sexueller Selbstbestimmung.

Angesichts der „heißen“ sozial-ökologischen Probleme unserer Zeit betonte Thomas Scheffer in seiner Keynote an Tag 2 die Notwendigkeit eines postkonstruktivistischen Ansatzes zur Problemerfassung, innerhalb dessen nicht abweisbare Probleme realisiert statt konstruiert werden. In ihrem Vortrag stellten die sfs-Wissenschaftlerinnen Jennifer Eckhardt und Marthe Zirngiebl einen theoretischen Zusammenschluss ihrer Qualifizierungsprojekte vor. Anhand des Beispiels des unverpackten Einkaufens und Unverpacktläden erläuterten sie, wie die Problemkonstruktion als gemeinsamer Bezugspunkt von praxeologischen und subjektivierungstheoretischen Ansätzen dazu dienen kann, die Neukonfiguration sozialer Praktiken, systematisch zu analysieren und zu beschreiben.

 

Das Tagungsprogramm ist hier abrufbar.